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Die Außenseiter, Helden und Publikumslieblinge von Olympia

Man muss nicht gewinnen, um Geschichte zu schreiben
Man muss nicht gewinnen, um Geschichte zu schreiben ©Screenshot Google
Sie sind oft chancenlos, dafür aber Publikumslieblinge, oder bewegen mit ihrer besonderen Geschichte: Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro starten zahlreiche ungewöhnliche Sportler.

Die Olympia-Exoten sind Außenseiter und heimliche Stars, kommen aus Zwergstaaten im Pazifik, oft völlig chancenlos oder arbeiten im Hauptberuf als Priester.

Die Kurzarbeiterin

Ihr Olympia-Auftritt in Rio dauerte nicht einmal zwei Minuten – und dennoch schrieb Szandra Szögedi Geschichte. Die gebürtige Ungarin mit den blonden Haaren und der hellen Haut startete in Rio als erste Judoka überhaupt für Ghana. Die 27-Jährige ist mit einem Ghanaer verheiratet. Als junge Frau war sie eine erfolgreiche Turnerin, bevor sie zum Judo wechselte. “Bei den Olympischen Spielen auf der Matte zu stehen, das war einfach unbezahlbar”, schwärmte sie.

Szandra Szögedi
Szandra Szögedi ©Youtube/University of East London

Der paddelnde Priester

Er betet jeden Tag, lebt streng religiös – und fährt in Rio um olympische Medaillen. Der Kanute Kazuki Yazawa startet bei Olympia für Japan, ist aber gleichzeitig buddhistischer Priester im Zenkoji Daikanjin Tempel in Nagano, der Stadt der Olympischen Winterspiele 1998. Jeden Morgen vor Sonnenaufgang betet der 27-Jährige, erst danach bleibt Zeit fürs Training. “Ich habe entschieden, dass Priester mein Hauptberuf ist und ich nur in meiner Freizeit Kanu fahre”, sagte der Olympia-Neunte von London 2012 der Zeitung “Guardian”.

»The Gulf Today on Twitter Olympian #kazuki Yazawa contemplates #Olympics gold http://bit.ly/29YQnLy #goldmedal #Japan #RioOlympicspic.twitter.com/ZI2sZFGVGl«

Die Kämpferin

Angst kennt Dipa Karmakar (im Video oben) nicht. “Ich glaube, dass Übung den Meister macht und dass Dinge dann nicht mehr schwierig sind”, sagt die 22-Jährige. Als erste indische Turnerin überhaupt hat Karmarkar es zu Olympia geschafft und schon den “Produnova”-Sprung gezeigt, der als extrem schwierige Übung gilt, die bisher erst fünf Frauen in einem Wettbewerb gezeigt haben. “Ich hoffe, dass dieser Sprung in Indien noch berühmter wird als ich”, sagt die Turnerin.

»Ausaf siddiqui on Twitter BOL #Dipa karmakar for ur final game today give ur best n make India feel proud every1 pray for her victory #Rio2016pic.twitter.com/yWP2R4o59I«

Der Veteran

Vor vier Jahren bei Olympia in London hatte Mark Todd schon so seine Probleme. “Es tut mir leid, Sir, dieser Bus ist für Athleten”, sagte damals ein Offizieller zu ihm, als der Reiter in einen Teambus einsteigen wollte. Immerhin ist der Neuseeländer schon 60 Jahre alt – und geht dennoch in Rio wieder an den Start. Es sind seine achten Olympischen Spiele, 1984 und 1988 gewann er Gold.

»ONE News on Twitter Emotional Mark Todd breaks down after ONE News reporter quizzes him on remarkable turnaround https://www.tvnz.co.nz/one-news/sport/other/watch-emotional-mark-todd-breaks-down-after-one-news-reporter-quizzes-him-remarkable-turnaround …pic.twitter.com/msOk4K0qKz«

Zwergenstaat-Gewichtheber

Nur zwei Athleten treten in Rio für Nauru an – einer Insel mit 10.000 Einwohnern im Pazifischen Ozean. Einer von ihnen ist Gewichtheber Elson Brechtefeld. Der 22-Jährige setzt die Tradition der Gewichtheber aus Nauru fort. Der Fahnenträger der Mini-Delegation wurde in Rio allerdings abgeschlagen Letzter.

»Republic of Nauru on Twitter Congrats to Elson Brechtefeld who lifted yesterday in 56kg category. With a best 98kg lift, and clean&jerk 125kg.pic.twitter.com/GMqn4UBiOe«

(APA/dpa/Red)

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