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Düfte von Frederic Malle jetzt auch in Wien erhältlich

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Die meisten Dufthäuser designen ihre Parfums nicht im eigenen Haus. Sie beauftragen berühmte Parfumeure. Frederic Malle will die Kunst seiner Zunft aus den Zwängen des Massenmarktes befreien.

„Vor zehn, 15 Jahren wurden ’Nasen’ noch als Künstler angesehen. Sie hatten viel kreativen Freiraum. Individualität war alles, der Service im Verkauf sehr kundenbezogen”, sagte der Parfumeur vor Journalisten in Wien.

Heute sei alles anders: „Durch die Entwicklung zum Massenmarkt und die Entstehung großer Kosmetikhandelsketten werden Düfte weltweit im Selbstbedienungssegment verkauft. Die ’Nasen” haben jetzt den Auftrag, Parfums zu kreieren, die möglichst vielen Menschen gefallen sollen.” Mit dem Ergebnis ist Malle durch und durch unzufrieden: Die Vorgaben der Marketing-Strategen würden „Düfte ohne Charakter, gefällig und ohne jede individuelle Note” hervorbringen.

Frederic Malle ist in der Branche aufgewachsen, als die Welt der Parfumeure noch in Ordnung war. Sein Großvater Serge Heftler gründete Parfum Christian Dior. Der Enkel arbeitete jahrelang im Unternehmen, 1986 wechselte er in die Labors der Prestige-Marke Roure Bertrand Dupont. Den Lauf der Zeit hat er am eigenen Leib gespürt: „Mein Job wandelte sich von total interessant zu super-fad.”

Nachdem sich auch andere Top-„Nasen” beklagten, stellte Malle vor sieben Jahren seine „Editions de Parfums” vor. Die bekanntesten „Nasen” der Welt kreieren seither für ihn exklusive Düfte, die unter dem eigenen Namen ihrer Schöpfer vertrieben werden.

16 Kompositionen von neun „Nasen”, darunter Pierre Bourdon, Jean-Claude Elenna, Dominique Ropion und als einzige Frau Olivia Giacobetti, sind bisher entstanden. Malle beauftragt sie, „den perfekten Duft” zu entwerfen, ohne das sonst übliche Marketing-Briefing und ohne Kostenbeschränkung. Die Entwicklung dauert sechs bis 18 Monate. In der Herstellung sind die Erzeugnisse so zehn bis 20 Mal teurer als massenproduzierte Konkurrenzprodukte. Dass die Düfte trotzdem noch erschwinglich sind, führt Malle darauf zurück, dass alles Geld in den Inhalt der Flakons fließe: Auf das übliche millionenschwere Marketing wird verzichtet.

Malle vergleicht seinen Job mit dem des Chefs eines Literatur-Verlagshauses. Die Kollektion der „Editions”, des „Duft-Herausgeber-Hauses”, wird in eigenen Boutiquen in Paris und via Internet vertrieben. Außerdem sind die zylinderförmigen Flakons in einigen Geschäften mit besonderer Beratung erhältlich, in Österreich nunmehr im Pure Day Spa an der Wiener Tuchlauben 11. http://www.editionsdeparfums.com

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