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Deutschland und Portugal mit 2:1-Siegen ins Viertelfinale

Deutschland-Tore durch Podolski und L. Bender
Deutschland-Tore durch Podolski und L. Bender ©EPA
Titel-Co-Favorit Deutschland und Portugal haben sich bei der Fußball-EM in Polen und der Ukraine aus Gruppe B souverän für das Viertelfinale qualifiziert.
Deutschland - Dänemark
Portugal - Niederlande
GER - DEN: Stimmen
POR - NED: Stimmen
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Die Deutschen feierten durch ein 2:1 in Lwiw (Lemberg) gegen Dänemark als definitiv einziges der 16 Teams ihren dritten Vorrunden-Sieg und steigen mit dem Maximum von neun Zählern auf. Die Portugiesen holten mit einem 2:1 in Charkiw (Charkow) gegen “Oranje” Platz zwei.

Deutschland mit drei Siegen im EM-Viertelfinale

Podolski hatte die Deutschen in seinem 100. Länderspiel in Führung gebracht (19.), nur fünf Minuten später glich Krohn-Dehli aus. Den Siegestreffer erzielte Lars Bender in der 80. Minute. In der anderen Partie ließ Van der Vaart die Niederländer mit dem 1:0 hoffen (11.), Ronaldo (28., 74.) drehte die Partie und sorgte für das erste Vorrunden-Aus des aktuellen Vize-Weltmeisters seit 1980.

Deutschland einzige Mannschaft ohne Punkteverlust

Lukas Podolski in seinem 100. Länderspiel (19.) und Lars Bender (80.), der für den gelb-gesperrten Jerome Boateng in die Mannschaft gekommen war, erzielten die Treffer für die Deutschen, die als einzige Mannschaft ohne Punkteverlust aufsteigen. Das war einer DFB-Auswahl seit Einführung der Gruppenspiele 1980 davor noch nicht gelungen. Michael Krohn-Dehli gelang das zwischenzeitliche 1:1 (24.), das den Dänen wegen des portugiesischen Siegs im Parallelspiel aber auch nicht zum Aufstieg gereicht hätte.Die Deutschen, die trotz zweier Siege das Viertelfinal-Ticket noch nicht fix hatten, starteten mit viel Druck und gefährlichen Aktionen. Thomas Müller hatte in der 6. Minute die schnelle Führung auf dem Fuß, scheiterte aber aus kurzer Distanz am dänischen Torhüter Stephan Andersen. Besser machte es ausgerechnet Podloski, der mit 27 Jahren bereits sein 100. Länderspiel absolvierte. Podloski verwertete eine Vorarbeit von Müller zur Führung (19.).

Dänen machen Deutschen das Leben schwer

Doch lange konnten sich Özil und Co. über die Führung nicht freuen. Krohn-Dehli, der im Auftaktspiel gegen die Niederlande den Siegestreffer erzielt hatte, traf nach Bendtner-Vorlage per Kopf zum 1:1 (24.). Deutschland blieb am Drücker, allerdings machten die Dänen wie schon in den Partien davor den Raum eng und damit dem Favoriten das Leben schwer. Auch, weil Mario Gomez (32.) und Sami Khedira (41.) ihre Chancen nicht nützten.

Kurz nach der Pause hätte es daher fast noch einmal eng werden können für den Titelanwärter. Jakob Poulsen verzog seinen Schuss in der 51. Minute nur um Zentimeter, eine Niederlage bei gleichzeitigem Sieg der Portugiesen hätten sich die Deutschen nicht leisten können. Allerdings war das nicht der Startschuss für eine offensivere Ausrichtung im Spiel der Dänen, obwohl ein Unentschieden für sie zu wenig war.

Bender sorgt für Entscheidung

Deutschland kombinierte bis 30 Meter vor dem Tor, mit Ausnahme eines Schürrle-Schusses (67.) blieben aber die großen Chancen zunächst aus. Bis zur 80. Minute, als der auf der ungewohnten rechten Verteidigerposition aufgebotene Bender mit aufrückte und für die Entscheidung sorgte.

Nach den Erfolgen über die Europameister von 1988 (Niederlande) und 1992 (Dänemark) geht es für die Deutschen nun gegen Griechenland, Europameister von 2004, um den Einzug ins Halbfinale. Die DFB-Auswahl ist dabei großer Favorit in einer Partie mit einiger Brisanz. Allerdings weniger aus sportlicher Sicht, als vielmehr politisch im Zuge der Diskussionen um die wirtschaftliche Zukunft von Griechenland.

Dänemark – Deutschland – Endstand 1:2 (1:1)
Lemberg, Arena Lwiw, 32.990, SR Carballo/ESP

Torfolge:
0:1 (19.) Podolski
1:1 (24.) Krohn-Dehli
1:2 (80.) L. Bender

Dänemark: Andersen – Jacobsen, Kjaer, Agger, S. Poulsen – Eriksen, J. Poulsen (82. Mikkelsen), Kvist, Zimling (79. C. Poulsen), Krohn-Dehli – Bendtner

Deutschland: Neuer – L. Bender, Hummels, Badstuber, Lahm – Schweinsteiger, Khedira – Müller (84. Kroos), Özil, Podolski (64. Schürrle) – Gomez (74. Klose)

Gelbe Karten: Keine Die Besten: Agger, Bendtner, Krohn-Dehli bzw. Müller, Hummels

Portugal dank Ronaldo im Viertelfinale – Niederlande out

Für Vize-Weltmeister Niederlande ist die Fußball-EM in Polen und der Ukraine schon nach der Gruppenphase zu Ende. Die Truppe von Chefcoach Bert van Marwijk unterlag am Sonntag in Charkiw Portugal mit 1:2 (1:1) und beendete die Gruppe B damit punktlos als Letzter. Die Portugiesen zogen hingegen dank eines groß aufspielenden Cristiano Ronaldo, der auch beide Treffer (28., 74.) erzielte, neben Deutschland (2:1 gegen Dänemark) ins Viertelfinale ein, wo sie es am Donnerstag in Warschau mit Tschechien zu tun bekommen.Charkiw. Damit hat es in der EM-Geschichte weiterhin kein Team nach zwei Niederlagen in den ersten Spielen – 0:1 gegen Dänemark und 1:2 gegen Deutschland – noch geschafft, den Aufstieg zu fixieren. Für die Niederländer, für die Van der Vaart traf (11.), ist es die größte Schmach seit 1984, wo man erst gar nicht beim Turnier vertreten war, sowie das erste Out nach der Gruppenphase seit 1980. Damals hatten die Niederländer bei der acht Teams umfassenden EM in Italien in ihrer Gruppe Rang drei belegt.

Portugal verdient zum Sieg

Die Portugiesen waren mit Ausnahme der Anfangsviertelstunde klar besser und kamen völlig verdient zum Sieg. Der zuletzte als “Chancentod” stark in die Kritik geratene Ronaldo drückte der Partie seinen Stempel auf. Nach einem Pereira-Idealpass kam Vlaar zu spät und der Real-Madrid-Star ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen (28.). Beim 3:2 gegen Dänemark hatte Ronaldo eine ähnliche Chance noch stümperhaft ausgelassen.

Bereits zuvor hatte Portugals Kapitän nur die Außenstange getroffen (16.), und bei einem Kopfball seinen Meister in Stekelenburg gefunden (23.). Danach hatte der Niederlande-Goalie bei einem ansatzlosen Ronaldo-Weitschuss seine Mühe (33.) und ging ein Kopfball des Offensivstars knapp daneben (35.). Nach dem Seitenwechsel schloss Ronaldo einen Konter nach Nani-Vorarbeit mustergültig zum entscheidenden 2:1 ab (74.). In der 90. Minute verhinderte nur die Stange einen Triplepack des Angreifers.

Vize-Weltmeister ohne Punkt out

Die Niederländer hätten mit zwei Toren Unterschied gewinnen müssen, um aufzusteigen, waren aber meilenweit davon entfernt. Van Marwijk hatte zuletzt Rückendeckung von Verbandsseite erhalten, aufgrund des miserablen Abschneidens mit null Punkten aus drei Spielen scheint aber auch seine Zukunft trotz längerfristigen Vertrags mehr als ungewiss.

Van Marwijk brachte im Spiel der letzten Chance drei neue Kräfte in der Anfangsformation. Anstelle von Heitinga sollte Vlaar die Innenverteidigung stabilisieren, im zentralen Mittelfeld bekam der kreativere und offensivere Van der Vaart gegenüber Trainer-Schwiegersohn Van Bommel den Vorzug und an vorderster Front agierte Huntelaar. Van Persie agierte als hängende Spitze, Sneijder rückte für den zu Beginn auf die Bank verbannten Afellay auf die linke Offensivseite.

Der Europameister von 1988 war aber nur in der Anfangsphase furios. Van der Vaart nahm sich nach Robben-Zuspiel aus 20 Metern ein Herz und traf unhaltbar für Patricio genau ins lange Eck (11.). Der Kapitän rechtfertigte damit gleich einmal seine Aufstellung von Beginn an. Wer allerdings glaubte, dass die “Oranjes” in der Folge groß aufspielten, lag völlig falsch. Der Gegentreffer war wie ein Weckruf für die Portugiesen, die sich plötzlich wie verwandelt präsentierten und die völlig überforderte Niederlande-Defensive immer wieder vor Probleme stellten.

Wie vor der Pause war auch in den zweiten 45 Minuten von den erstmals von Beginn an gemeinsam in der Spitze aufgebotenen Huntelaar und Van Persie überhaupt nichts zu sehen, vor allem aber auch, da sie kaum brauchbare Bälle erhielten.

Portugal – Niederlande – Endstand 2:1 (1:1)
Charkiw, Metalist-Stadion, 35.000 Zuschauer, SR Nicola Rizzoli (ITA)

Torfolge:
0:1 (11.) Van der Vaart
1:1 (28.) C. Ronaldo
2:1 (74.) C. Ronaldo

Portugal: Patricio – Pereira, Alves, Pepe, Coentrao – Meireles (72. Custodio), Veloso, Moutinho – Nani (87. Rolando), Postiga (64. Oliveira), C. Ronaldo

Niederlande: Stekelenburg – Van der Wiel, Vlaar, Mathijsen, Willems (67. Afellay) – N. De Jong, Van der Vaart – Robben, Van Persie, Sneijder – Huntelaar

Gelbe Karten: Pereira bzw. Willems, Van Persie Die Besten: C. Ronaldo, Nani, Moutinho bzw. Stekelenburg

Im Viertelfinale trifft Portugal am Donnerstag in Warschau auf Tschechen, die Deutschen am Freitag in Danzig auf Griechenland.

(APA)

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