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Deutsche-Bahn-Chef beklagt Qualitätsmängel bei gelieferten Zügen

Nach der Hitze-Pannenserie hat Bahn-Chef Rüdiger Grube die Hersteller der ICEs erneut wegen der schlechten Qualität der Fahrzeugflotte kritisiert. "Wir haben von der Industrie bisher fast nie Züge geliefert bekommen, die auch das geleistet haben, wofür wir bezahlt haben", sagt Grube dem Magazin "Stern" nach einem Vorabbericht vom Mittwoch.
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Bahnkunden machte der Konzernchef wenig Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Situation. “Wir setzen alle Züge ein, die wir haben”, sagte Grube: “Früher konnten wir jeden zehnten Zug in Reserve halten. Aufgrund der zehnmal häufigeren Kontrollintervalle ist die Reserve jedoch geschmolzen.” Wenn heute ein Zug ausfalle, “haben wir bei den ICEs eben kaum noch Ersatz”.

Die Bahn hat derzeit nicht nur Probleme mit überlasteten Klimaanlagen des ICE 2. Auch die Radachsen des ICE 3 und ICE T müssen nach einem Achsbruch im Juli 2008 häufiger per Ultraschall auf Risse hin kontrolliert werden. Damals war ein ICE in Köln entgleist. Die Kontrollen binden größere Teile der Wartungskapazitäten. “Wir fahren in den Werkstätten einen Drei-Schicht-Betrieb. Keine Frage, die sind stark ausgelastet”, sagt Grube.

Einem Bericht des “Tagesspiegel” zufolge weiß das Bahn-Management womöglich schon länger um die Probleme mit den Klimaanlagen im ICE 2. In einer Statistik zum Zustand der ICE-2-Flotte sei für den Juni 2008 bei durchschnittlich vier der insgesamt 44 ICE-2-Zügen der Bahn “Klima defekt” vermerkt, berichtet das Blatt.

Der Mittelwert für den Juli lag laut “Tagesspiegel” bei drei, für den August sogar bei sieben Zuggarnituren. Die Werte wurden demnach jeweils morgens um sechs Uhr erhoben. Bahn-Vorstandschef Grube hatte in den vergangenen Tagen betont, die Anlagen des entsprechenden Zugtyps seien bisher “völlig unauffällig” gewesen.

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