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Desaströses Ergebnis für SPÖ und ÖVP - keine Konsequenzen

SPÖ und ÖVP konnten bei der Bundespräsidentenwahl 2016 nicht punkten.
SPÖ und ÖVP konnten bei der Bundespräsidentenwahl 2016 nicht punkten. ©APA
Nach der Wahlschlappe bei der Bundespräsidentenwahl 2016 gehen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) nicht davon aus, dass das desaströse Ergebnis der Hofburg-Wahl personelle Konsequenzen auslöst.
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Aber erste Rufe nach Parteichefwechsel wurden schon laut. Denn bei beiden sind die Resultate der Hofburg-Kandidaten nur ein weiterer – und noch dazu drastischer – Tiefpunkt in einer Serie von Wahlverlusten.

Seit Faymanns Kür zum Parteichef im Jahr 2008 hat die SPÖ in 20 Bundes- und Landeswahlen (ohne Hofburg-Kür) nur einen wirklichen Wahlerfolg verbucht: Im krisen- und skandalgeschüttelten Kärnten holte sie sich von der FPÖ mit einem satten Plus den ersten Platz und den LH-Sessel zurück. Dafür verlor sie kurz darauf in der Salzburger Finanzskandalwahl mit dem Rekord-Minus von 15,6 Punkten Rang 1 und Landeshauptmann. Ein zweites kleines Plus (0,4 Punkte) gab es 2014 bei der EU-Wahl, es reichte aber nicht für den ersten Platz vor der ÖVP. Sonst verlor die SPÖ bei allen Wahlen unter Faymann Stimmenanteile. Und feierte es bei der Wien-Wahl als Sieg, sich trotz Minus klar vor der FPÖ zu halten.

Hundstorfer erhielt 11,9 Prozent bei BP-Wahl

Mit nur 11,3 (mit Auszählung der Briefwahl) erlitt SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer bei der Bundespräsidentenwahl das mit Abstand schwächste Ergebnis, das die SPÖ je bei einer Bundeswahl einfuhr. 2013 war sie auf den Nationalrats-Tiefststand von 26,82 Prozent gefallen, bei den EU-Wahlen hatte es 2009 das schlechteste Resultat (23,74) gesetzt. Nur in einem Land war die SPÖ bisher noch schlechter als Hundstorfer: Bei den Vorarlberger Landtagswahlen rutschten die Sozialdemokraten 2014 mit 8,77 Prozent erstmals unter die 10er-Marke. Hundstorfer konnte davon nicht einmal mehr die Hälfte lukrieren, ihn wählten am Sonntag nur 4,36 Prozent der Vorarlberger.

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Auch die ÖVP liegt mittlerweile in einem Land unter der 10er-Marke, nämlich in Wien. Dort musste sie sich 2015 mit 9,24 Prozent zufriedengeben. In Kärnten gab es 2004 nur 11,64 Prozent. Mit Briefwahl kam auch er nur auf 11,1 Prozent. Womit auch er die mit Abstand schlechteste ÖVP-Performance bei einer Bundeswahl je hinlegte. Der Tiefststand im Nationalrat wurde 2013 mit 23,99 Prozent eingefahren und auf EU-Ebene 2014 mit 26,98 Prozent.

Parteichef Mitterlehner war damals noch nicht am Ruder. Er wurde erst im August 2014 designiert und im November 2014 zum Parteiobmann gewählt. Somit ist die Liste der Wahlen unter seiner Führung mit insgesamt sechs noch kurz – aber sie zeigt ausnahmslos Schlappen. In Vorarlberg verlor die ÖVP 2014 die Absolute mit einem Minus von fast zehn Prozentpunkten, in Oberösterreich erlitt sie im Zeichen der Flüchtlingskrise ein Minus von etwas mehr als zehn Punkten – und bei der Wiener Gemeinderatswahl das erste einstellige Landtagsergebnis.

Die bisherigen Wahlergebnisse von SPÖ und ÖVP

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