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Der vierte Longplayer von Mando Diao ist da

Was ist das nur für eine Band?! Eben noch als großmäulige Kopie der Kinks, Beatles und Small Faces verschrien, jetzt schon eigener Referenzpunkt für zahlreiche Nachahmer...

Gerade noch als Retro-Phänomen von kurzer Lebensdauer abgetan, jetzt schon beim vierten, profunden Album. Wer in der Popwelt einmal so richtig Fahrt aufgenommen hat, der fackelt nicht lange. 14 Monate nach „Ode To Ochrasy” sind den fünf Schweden aus dem kleinen Ort Borlänge in der Provinz Dalarna erneut so viele Hits vom Griffbrett gepurzelt, dass die Plattenfirma sie nur noch aufzufegen braucht. Für viel mehr bleibt auch keine Zeit, denn Mando Diao stehen ja fast jeden Abend in irgendeiner Stadt auf irgendeiner Bühne.

Über 100 Gigs sind so schon allein in diesem Jahr zusammen gekommen. Gigs, bei denen jeder Handgriff sitzt, bei denen Choreographie und Improvisation gut ausbalanciert sind und die sich perfekt sowohl auf kleine Clubs wie 80.000er-Festivals anpassen lassen.

Cool, selbstbewusst, druckreif prahlend – es scheint, als wären Mando Diao schon immer so gewesen. Als drei Jahre nach ihrer Gründung 2002 in Schweden ihr Debüt „Bring `Em In“ erscheint, hätte wohl niemand geahnt, dass es kurze Zeit später nicht nur dort, sondern auch in Deutschland und Japan Gold holen würde. Und dass dies kein Zufall war, stellten sie 2004 mit „Hurricane Bar“ gleich noch mal unter Beweis. Und wie zum Hohn auf alle Zweifler und Nörgler, die der doch noch so jungen Band die Standfestigkeit absprechen wollten, folgte 2006 mit „Ode To Ochrasy“ bereits das erste Konzeptalbum – auch das zum wiederholten Male ein immenser Chart-Erfolg.

Spätestens seitdem tourt die Band ohne Unterlass. Um mit dem Publikum in Kontinentaleuropa und Japan in Weltklassemanier zu feiern und um das traditionell etwas skeptische Publikum in den Pop-Mutterländern USA und England endgültig auf ihre Seite zu ziehen.

Aber was für ein Album soll das sein, dass in so einer Situation entsteht – zwischen atemlosen Touren, Goldalbum- und Awardfeierei während einem Conan O’Brian auf die Schulter klopft? „’Never Seen The Light Of Day’ ist das Album, mit dem ich gern groß geworden wäre“, lautet Gustaf Noréns schlichte Antwort. Allerdings nicht, ohne gewohnt großformatig hinterher zu schieben: „Ihr könnt jetzt alle ausatmen. Danke, Mando Diao!“
www.mandodiao.com

Ochrasy ist genau wie der Name Mando Diao ein von der Band erfundener Kunstbegriff. Er bezeichnet die merkwürdige Zwischenwelt, in der sich die Band nach ihren Auftritten in der Tiefe der Nacht, bzw. kurz vor Morgengrauen erlebt und die ein fester Bestandteil ihres Lebens geworden ist.

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