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Der Katzen-Coach erzählt: Dauerknurren nach Vergesellschaftungsdesaster

Dem British Kurzhaar-Kater Balu gefiel der Neuzugang gar nicht
Dem British Kurzhaar-Kater Balu gefiel der Neuzugang gar nicht ©Pixabay (Sujet)
Oft will man seiner Katze einen Spielgefährten dazu holen, weil man glaubt, dass die Erstkatze einsam ist oder sich langweilt. Von einem Fall, in dem dies zunächst deutlich schief ging, erzählt die Wiener Katzenflüsterin Petra Ott.
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“Die besorgte Katzenbesitzerin hat mich angerufen und klagte: ‘Ich habe einen British Kurzhaar-Kater, seine Name ist Balu. Leider versteht er sich nicht mit der neuen Katze. Sie hat sich komplett unter das Sofa zurückgezogen und kommt nur in der Nacht hervor! Mein Balu sitzt im Wohnzimmer und knurrt die ganze Zeit. Was soll ich tun?“

Katzenrettung – die erst für keine Freude sorgt

Bei einem netten Gespräch erzählte mir die Katzenbesitzerin, dass sie geplant hatte, eine Katze zu retten, wodurch es zu dem Neuzugang kam. Es sei ja genug Platz in ihrem großen Haus und zum anderen wollte sie ihrem Alteingesessenen damit eine Freude machen. So der Plan – doch das schmeckte Balu gar nicht. Jetzt musste er plötzlich seine Familie mit noch einem Stubentiger teilen.

Die Katzenbesitzerin wollte nur etwas Gutes damit tun, denn sie hatte das Gefühl, dass ihr Kater so einsam sei. Eine befreundete Katzenpflegestelle hatte vor kurzem einen British Kurzhaar von einem schlechten Platz geholt, den wollte die Dame nun retten und als Spielgefährten für ihren Kater mitnehmen.

Balu fixierte Mau und knurrte unentwegt

Mau, der Neuankömmling wurde gleich mal mit Pfauchen und Hinschlagen begrüßt. Die Katzenbesitzerin hat beide in der Nacht separiert, sodass der Neuankömmling sich im Wohnzimmer frei bewegen konnte. Aber immer untertags saß Balu vor der Wohnzimmercouch und fixierte den sich darunter versteckten Mau. Dies ging über Wochen so und wurde leider mit keinem Schritt besser.

Oft geht es gut, dass man ein neues Familienmitglied integrieren kann, aber manchmal wird es ein bisschen kniffliger und dann sollte man sich unbedingt Hilfe dazu holen. Hier kam ich auf den Plan. Wir erstellten einen Tagesplan.

Eigene Zeiten für die beiden Stubentiger

Es gab ausgiebige Balu-Zeiten und eigenen Zeiten mit der gesamten Familie extra mit Mau. Kurze Sequenzen haben wir mit beiden eingebaut, wo es Hilfestellungen für beide Kater gab, damit sie sich nicht so voreinander fürchten müssen, sondern gut abgelenkt sind.  Spezielle Spiel- und Futterrituale wurden durchgeführt. Ja, es kann schon einige Zeit in Anspruch nehmen, wenn es mal nicht gleich so klappt. Aber zu 99 Prozent kann man zwei Katzen meiner Erfahrung nach schon miteinander vereinen. Bei hochsensiblen Exemplaren dauert es eben manchmal etwas länger!

Mein Appell an Sie: In jedem Fall ist es wichtig, unseren Schützlingen zu helfen. Dafür sind wir da. Bitte wenden Sie jedoch Hilfsmaßnahmen aller Art nicht ohne professionelle Hilfe an, denn sonst kann ein noch so gut gemeinter Hilfeversuch auch ins Gegenteil umschlagen.

Alle weiteren Infos zur Arbeit von Katzen-Coach Petra Ott finden Sie hier.

>>Hilfe für Samtpfoten in Not: Katzen-Coach Petra Ott im VIENNA.at-Interview

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