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Der große Sport-Jahresrückblick 2015 (Teil 1)

© Barbara Gindl
Die erste Hälfte des Sport-Jahres 2015 brachte Erfolge, Überraschungen, Weltrekorde, Skandale sowie bewegende Karriereenden und Schicksalsschläge. Teil 1 des Jahresrückblicks aus sportlicher Sicht.

Jänner 2015

6. Jänner: Der 21-jährige Salzburger Stefan Kraft gewinnt mit Platz drei beim abschließenden Bewerb in Bischofshofen erstmals die Vierschanzentournee im Skispringen vor dem Oberösterreicher Michael Hayböck.

12. Jänner: Cristiano Ronaldo wird zum dritten Mal nach 2008 und 2013 Weltfußballer des Jahres. Der Portugiese von Real Madrid setzt sich bei der FIFA-Abstimmung in Zürich gegen den deutschen Weltmeister-Torhüter Manuel Neuer und den Argentinier Lionel Messi durch.

19: Jänner: Durch Platz eins im Super-G von Cortina feiert US-Ski-Star Lindsey Vonn ihren 63. Weltcupsieg. Damit lässt sie die bisherige Rekordhalterin Annemarie Moser-Pröll aus Österreich (62) hinter sich.

25. Jänner: Österreich beendet die Heim-Weltmeisterschaften im Snowboard und im Ski-Freestyle am Kreischberg und im Lachtal mit je zweimal Gold, Silber und Bronze. Zu Weltmeisterinnen küren sich Claudia Riegler (Parallel-Riesentorlauf) und Andrea Limbacher (Ski Cross).

30. Jänner: Stefan Koubek wird neuer Tennis-Davis-Cup-Kapitän. Der Kärntner tritt die Nachfolge von Clemens Trimmel an.

Februar 2015

1. Februar: Frankreichs Männer krönen sich mit einem 25:22-Finalerfolg über Gastgeber Katar zum fünften Mal nach 1995, 2001, 2009 und 2011 zum Handball-Weltmeister.

2. Februar: Die New England Patriots gewinnen mit ihren Star-Quarterback Tom Brady erstmals seit zehn Jahren wieder den Super Bowl. Die Patriots triumphieren im Endspiel gegen Titelverteidiger Seattle Seahawks mit 28:24.

15. Februar: Der Norweger Anders Fannemel sorgt in Vikersund für einen neuen Skiflug-Weltrekord. 24 Stunden, nachdem der Slowene Peter Prevc 250 m erreicht hatte, fliegt der Lokalmatador auf 251,5 m.

26. Red Bull Salzburg verabschiedet sich im Sechzehntelfinale aus der Europa League. Österreichs Meister verliert vor eigenem Publikum gegen Villarreal mit 1:3. Das Hinspiel eine Woche zuvor hatte einen 2:1-Erfolg für den spanischen Vertreter gebracht.

März 2015

12. März: Mario Matt beendet seine Karriere. Der Slalomspezialist aus Flirsch wurde 2001 und 2007 Weltmeister sowie 2014 Olympiasieger.

13. März: Die Skispringerin Daniela Iraschko-Stolz sicherte sich in Oslo erstmals in ihrer Karriere den Gesamtweltcup.

14. März: Mit Platz zwei hinter dem Franzosen Alexis Pinturault im Weltcup-Riesentorlauf von Kranjska Gora holt Marcel Hirscher vorzeitig den Sieg im Riesentorlauf-Weltcup.

18. bis 22. März:  Beim alpinen Ski-Weltcupfinale in Méribel entscheidet Marcel Hirscher zum vierten Mal in Folge – das ist bisher noch keinen Rennläufer gelungen – den Gesamtweltcup für sich, seine Salzburger Landsfrau Anna Fenninger zum zweiten Mal. Bei den kleinen Kristallkugeln greifen ebenfalls noch Fenninger (Riesentorlauf) und Hirscher (Slalom) sowie der Norweger Kjetil Jansrud (Abfahrt), die US-Amerikanerinnen Lindsey Vonn (Abfahrt/zum siebenten Mal, Super-G) und Mikaela Shiffrin (Slalom) zu.

Barbara Gindl
Barbara Gindl ©Barbara Gindl

22. März: Das dramatischste Finale um den Gesamtweltcup der Skispringer entscheidet der Deutsche Severin Freund für sich. Platz sieben beim Skifliegen in Planica reicht hauchdünn, weil der halbzeitführende Slowene Peter Prevc noch von seinem Landsmann Jurij Tepeš bezwungen wird. Freund und Prevc weisen jeweils 1.729 Zähler in der Gesamtwertung auf, doch Freund hat mehr Siege auf dem Konto. Der Salzburger Stefan Kraft wird Gesamt-Dritter.

27. März: Das österreichische Fußball-Nationalteam besiegt in der EM-Qualifikation Liechtenstein mit 5:0.

31. März: Österreich und Bosnien-Herzegowina trennen sich im freundschaftlichen Länderspiel in Wien 1:1. Bayern-München-Legionär David Alaba erleidet dabei einen Innenbandriss im linken Knie und fällt bis Saisonende aus. Er wird vom Fachmagazin kicker in die Elf des Jahres der deutschen Bundesliga berufen, ebenso wie der Burgenländer Martin Stranzl von Borussia Mönchengladbach.

April 2015

6. April: Walter Knaller und der Fußball-Bundesligist Admira Wacker Mödling geben die einvernehmliche Trennung bekannt. Als neuer Trainer fungiert bis Saisonende der bisherige Assistent Oliver Lederer. Am 8. Mai wird Ernst Baumeister als Cheftrainer bekanntgegeben, am 9. Juni das neue Trainerteam mit Lederer, Baumeister sowie Konditionstrainer Michael Horvath bestellt.

12. April: Der Äthiopier Sisay Lemma gewinnt in 2:07:31 Stunden den Wien-Marathon, es ist die drittbeste Zeit der Geschichte in Wien. Bei den Frauen setzt sich die Schweizerin Maja Neuenschwander in 2:30:09 Stunden durch. Für die Bewerbe des Vienna City Marathons gibt es mit 42.742 Läuferinnen und Läufer eine Rekordnennung.

14. April: Red Bull Salzburg kürt sich zum sechsten Mal zum österreichischer Eishockey-Meister. Die Salzburger entscheiden die “best of seven”-Finalserie der Erste Bank Liga gegen die Vienna Capitals auf schnellstem Wege mit 4:0 für sich.

18. April: Das Herrenteam von Hypo Tirol sichert sich den achten Meistertitel in der heimischen Volleyballliga (AVL). Mit 4:0 Siegen in der “best of seven”-Finalserie gegen Posojilnica Aich/Dob stellten die Innsbrucker ihre Überlegenheit unter Beweis.

25. April: Das Ski-alpin-Traumpaar Marlies Schild und Benjamin Raich heiratet. Am 10. September gibt der Tiroler das Ende seiner Karriere bekannt. Am 20. Oktober kommt der gemeinsame Sohn Josef zur Welt.

26. April: Bayern München steht zum 25. Mal als deutscher Fußball-Meister fest. Für den verletzten ÖFB-Star David Alaba ist es der vierte Titel mit den Bayern.

27. April: Bundesligist Austria Wien gibt bekannt, dass Teamtorhüter Robert Almer ab kommender Saison im Tor der “Veilchen” stehen wird. Am 12. Juli wird er dort zum Kapitän ernannt.

Mai 2015

2. bis 17. Mai: Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft ringt zum Auftakt der WM in Prag die Schweiz nach Penaltyschießen mit 4:3 nieder. Es folgen Niederlagen gegen Schweden, Frankreich und Tschechien sowie ein 1:2 nach Verlängerung gegen Lettland. Mit dem 3:2 über Deutschland nach Penaltyschießen wächst die Hoffnung auf dem Klassenerhalt, nach dem 1:10 gegen Kanada im abschließenden Gruppenmatch beginnt das Zittern. Da Frankreich nach Penaltyschießen Lettland besiegt, schaffen diese beiden Mannschaften den Klassenerhalt. Österreich steigt in die B-WM ab. Das kanadische Team macht mit einem 6:1 im Finale in Prag über Russland seinen 25. WM-Titel perfekt. Die USA holt nach einem 3:0 über Tschechien Bronze.

2. Mai: Floyd Mayweather Jr. gewinnt den Rekord-Boxkampf gegen Manny Pacquiao in Las Vegas klar. Der US-Amerikaner bezwingt im höchstdotierten Duell der Geschichte den philippinischen Volkshelden einstimmig nach Punkten und bleib auch in seinem 48. Profi-Kampf unbesiegt. Der Kampf hat mehr als 400 Millionen Dollar eingebracht.

3. Mai: Chelsea sichert sich zum fünften Mal den englischen Fußball-Meistertitel. Der Klub aus London gewinnt das Heimspiel gegen Crystal Palace mit 1:0 und ist dadurch schon drei Runden vor Schluss nicht mehr von Platz eins zu verdrängen.

3. Mai: Die beiden US-Sport-Superstars Lindsey Vonn (Ski alpin) und Tiger Woods (Golf) trennen sich nach fast dreijähriger Beziehung.

9. Mai: Die Tirolerin Kathrin Unterwurzacher feiert mit dem Sieg in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm beim Judo-Grand-Slam-Turnier in Baku (Aserbaidschan) ihren größten Karriereerfolg.

11. Mai: Skistar Anna Fenninger droht im Konflikt um ihren Manager und ihre sportliche Betreuung mit sofortigem Rücktritt aus dem Österreichischen Ski-Verband (ÖSV). Das geht aus einer an die Öffentlichkeit gelangten Email der Salzburgerin an führende ÖSV-Funktionäre hervor. Es folgt ein harter Schlagabtausch, sogar der Ausschluss der Salzburgerin aus dem ÖSV steht im Raum. Am 18. Juni, Fenningers 26. Geburtstag, gibt Verbandspräsident Peter Schröcksnadel auf einer Pressekonferenz in Wien bekannt, dass diese beim ÖSV bleibt. Head-Rennchef Rainer Salzgeber fungierte bei einem klärenden Gespräch als Mediator. Am 7. September teilt Fenninger die Trennung von Manager Klaus Kärcher mit, mit dem der ÖSV eine Zusammenarbeit abgelehnt hatte.

©Herbert Pfarrhofer

17. Mai: Der FC Barcelona sichert sich vorzeitig seinen 23. spanischen Meistertitel der Vereinsgeschichte. Die Katalanen gewinnen beim entthronten Titelverteidiger Atlético Madrid 1:0.

23. Mai: Dominic Thiem gewinnt sein erstes ATP-Tennisturnier. Der 21-jährige Niederösterreicher besiegt in Nizza den Argentinier Leonardo Mayer 6:7(8), 7:5, 7:6(2).

24. Mai: In der vorletzten Runde der tipico-Bundesliga schafft Red Bull Salzburg mit einem 3:0-Heimsieg über den WAC die erfolgreiche Titelverteidigung. Es ist der sechste Meistertitel für die Mozartstädter in der Red-Bull-Ära.

26. Mai: Der HC Hard ist zum vierten Mal in Serie österreichischer Handball-Meister der Männer. Der Titelverteidiger gewinnt auch das zweite Spiel der HLA-Finalserie (“best of three”) auswärts gegen Rekordchampion Bregenz.

27. Mai: Einer der größten Skandale in der Sportgeschichte nimmt seinen Anfang. In der Schweiz werden Delegierte des Fußball-Weltverbandes (FIFA) festgenommen. Sie stehen im Verdacht, Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen zu haben. Die Schweizer Staatsanwaltschaft eröffnet rund um die Vergaben der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar ein Strafverfahren. Im FIFA-Hauptquartier in Zürich werden elektronische Daten und Dokumente sichergestellt und Funktionäre vorläufig gesperrt. Das US-Justizministerium beschuldigt insgesamt 14 Personen des organisierten Verbrechens und der Korruption. UEFA-Präsident Michel Platini fordert den umstrittenen FIFA-Boss Joseph Blatter zum Rücktritt auf. Dieser weist jede Schuld von sich. Am 29. Mai wird er beim FIFA-Kongress in Zürich als Präsident wiedergewählt.

27. Mai: Der FC Sevilla sichert sich den vierten Europacuptitel der Klubgeschichte. Im trefferreichsten Finale der Geschichte der Europa League in Warschau besiegen die Spanier den ukrainischen Sensationsfinalisten Dnipro Dnipropetrowsk mit 3:2. Die Andalusier verteidigen damit ihren Titel erfolgreich.

28. Mai: Austria Wien gibt bekannt, dass der Deutsche Thorsten Fink ab kommender Saison neuer Trainer wird.

31. Mai: Der spanische Radprofi Alberto Contador gewinnt den in Mailand endenden Giro d’Italia.

31. Mai: Der SC Wiener Neustadt steigt nach sechs Saisonen im Oberhaus aus der Bundesliga ab. Bereits am 12. Mai hatte der SV Mattersburg den Aufstieg fixiert.

Juni 2015

1. Juni: Die Tiroler Skirennläuferin Nicole Hosp gibt auf der Zugspitze das Ende ihrer Karriere bekannt. Die 31-Jährige blickt nach fast 14 Jahren im Weltcup auf zwölf Medaillen und ebenso viele Weltcupsiege sowie den Gesamtsieg 2007 zurück.

2. Juni: Joseph Blatter kündigt nur wenige Tage nach seiner Wiederwahl als Präsident des Fußball-Weltverbandes (FIFA) seinen Rücktritt an. Die Neuwahl soll auf einem außerordentlichen Kongress des Weltverbandes am 26. Februar 2016 in Zürich stattfinden, wird am 20. Juli vom FIFA-Exekutivkomitee entschieden.

3. Juni: Die Güssing Knights sind zum zweiten Mal österreichischer Basketball-Herren-Meister. Die Südburgenländer verteidigen den 2014 errungenen Titel mit 3:1 Siegen in der “best of 5”-Finalserie gegen Ex-Champion BC Vienna erfolgreich.

3. Juni: Red Bull Salzburg schafft es als drittes Team in der Geschichte, das Double erfolgreich zu verteidigen. Die Salzburger besiegen im Cupfinale im Klagenfurter Wörthersee-Stadion die Wiener Austria 2:0 nach Verlängerung.

6. Juni: Der FC Barcelona feiert im Champions-League-Finale in Berlin einen verdienten 3:1-Sieg gegen Juventus Turin. Damit gewinnt Barcelona als erster Klub zum zweiten Mal nach 2009 das Triple aus Meistertitel, Cupsieg und Champions League.

11. Juni: Einen Tag vor Eröffnung der bis 28. Juni stattfindenden ersten Europaspiele in Baku werden österreichische Synchronschwimmerinnen im Athletendorf von einem Bus gerammt. Bei dem tragischen Ereignis wird Vanessa Sahinović schwer verletzt, sie ist seitdem querschnittsgelähmt. Sportlich bilanziert

Emilio Morenatti
Emilio Morenatti ©Emilio Morenatti

, das 143 Sportler entsendet hat, mit drei Gold-, sechs Silber und vier Bronze-Medaillen. Die Titel gehen an Österreichs Leichtathletik-Nationalteam sowie die Schwimmer Caroline Pilhatsch und Sebastian Steffan. Russland gewinnt die Medaillenwertung mit 79-mal Gold, 40-mal Silber und 45-mal Bronze.

14. Juni: Österreichs Fußball-Nationalmannschaft stößt die Tür zur EM-Endrunde 2016 in Frankreich sehr weit auf. Die ÖFB-Auswahl setzt sich in Moskau gegen Russland 1:0 durch.

15. Juni: Double-Gewinner Red Bull Salzburg und Trainer Adi Hütter trennen sich einvernehmlich. Am 22. Juni wird der Deutsche Peter Zeidler als Nachfolger bekanntgegeben, er rückt vom Zweitteam FC Liefering auf. Hütter wird Trainer bei Young Boys Bern.

16. Juni: Die Chicago Blackhawks gewinnen zum sechsten Mal den Stanley Cup. Sie setzen sich in der “best of seven”-Finalserie der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL mit 4:2 gegen Tampa Bay Lightning durch.

17. Juni: Nach 40 Jahren beenden die Golden State Warriors ihre titellose Zeit in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Sie gewinnen die “best of seven”-Finalserie gegen die Cleveland Cavaliers mit 4:2.

30. Juni: Leichtathletin Beate Schrott bekommt nachträglich eine EM-Bronzemedaille zugesprochen. Die Niederösterreicherin war 2012 bei der Freiluft-EM in Helsinki über 100 m Hürden Vierte geworden, die Erstplatzierte Nevin Yanit aus der Türkei stolperte letztlich über ein Dopingvergehen.

>> Teil zwei des Sport-Jahresrückblicks widmet sich unter anderem dem Höhenflug des österreichischen Fußball-Nationalteams, der Titelverteidigung von Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton, den Triumphen von Rapid im Europacup und der Terror-Nacht von Paris. Der zweite Teil erscheint am Samstag auf VIENNA.at.

(APA, Red.)

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