Am Donnerstag ist der Internationale Tag der Verschwundenen – ein Gedenktag, der in Erinnerung rufen soll, dass jedes Jahr mehrere tausend Menschen verschleppt werden und spurlos verschwinden. Nach Informationen des Roten Kreuzes gelten weltweit mehr als zwei Millionen Menschen als verschwunden. Bis man Klarheit gewinnt, ob sie Opfer eines Gewaltverbrechens, einer Entführung oder eines Unfalls wurden, vergehen oft Wochen, Monate, manchmal sogar Jahre, in denen die Angehörigen mit schrecklicher Ungewissheit leben müssen. Und so mancher Fall bleibt sogar für immer ungeklärt.
Aktion zum Tag der Verschwundenen
Unter “Verschwinden”, wie es im Zusammenhang mit dem Tag der Verschwundenen gemeint ist, versteht man die unbegründete Festnahme von Menschen durch staatliche Organe oder bewaffnete Kämpfer. “Oft werden die ‘Verschwundenen’ ermordet, in anderen Fällen an einem unbekannten Ort festgehalten. Jedenfalls ist dieses Vorgehen eine Menschenrechtsverletzung”, so Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes.
Eines der bekanntesten und schockierendsten Beispiele dafür war hierzulande in den letzten Jahren der Fall Natascha Kampusch. Zum diesjährigen Gedenktag ruft das Rote Kreuz zu einer Aktion auf Facebook auf, bei der User das eigene Profilbild gegen einen leeren Bilderrahmen auszutauschen sollen. Der leere Rahmen steht stellvertretend für die Millionen Menschen, die vermisst werden.
Die Initiative für den jährlich am 30. August begangenen Tag der Verschwundenen geht auf die lateinamerikanische Menschenrechtsorganisation Fedefam (Federación Latinoamericana de Asociaciones de Familiares de Detenidos-Desaparecidos) zurück.
(apa/red)