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Das war die Fete Imperiale 2015 in Wien: Ballons, Ziegen und die Infantin

Einzug der Debutanten während der "Fete Imperiale" der Spanischen Hofreitschule am Freitag
Einzug der Debutanten während der "Fete Imperiale" der Spanischen Hofreitschule am Freitag ©APA/EXPA/Michael Gruber
Zahlreiche Promis pilgerten zum Pferdejubiläum und feierten Hofreitschulgeburtstag: Am Freitagabend bildete die Jubiläumsvorstellung am Heldenplatz den Auftakt für den Sommerball der Spanischen Hofreitschule - die Fete Imperiale.
Bei der Fete Imperiale
Drei Tage Feierlichkeiten

Die spanische Infantin Elena schritt dabei nicht nur über den Roten Teppich, sondern besuchte zuvor auch die Reitschule – wo sie sich besonders vom braunen “Glückslipizzaner” Favory Aquilea begeistert zeigte.

450 Jahr-Jubiläum der Hofreitschule

Traditionell steht immer ein brauner Lipizzaner im Stall der Spanischen – sie gelten als Glücksbringer. Auftritt bei der Jubiläumsvorstellung zum 450-Jahr-Jubiläum hat er allerdings keinen – hier glänzen wie bereits gestern Donnerstag sowie am Samstag die weißen Hengste und ihre spanischen Kollegen aus der Real Escuela Andaluza del Arte Ecuestre. Der Prominentenandrang war jedenfalls groß: Life-Ball-Organisator Gery Keszler flanierte ebenso über den roten Teppich wie Marika Lichter, Vera Russwurm, Birgit Sarata oder Ex-Skiprofi Hans Knauss.

Polit-Prominenz bei der Fete Imperiale

Auch die Politik war gut vertreten: Neben dem ehemaligen Kanzler Wolfgang Schüssel ließen sich auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (alle ÖVP) oder die US-amerikanische Botschafterin Alexa Wesner das Pferde-Spektakel nicht entgehen. Musical-Star Uwe Kröger outete sich dabei als Lipizzaner-Bewunderer: “Ich bin ein Fan, obwohl ich noch nie etwas gesehen habe”, meinte er. Schauspielerin Iris Berben ist dagegen schon erfahrener: “Ich habe sie schon in der Halle gesehen, aber noch nie vor so einer Kulisse”, zeigte sie sich vorfreudig.

“Ich liebe Tradition”, meinte Staatsopernsänger Clemens Unterreiner, der auch das “Kaiserwetter, das ja gut zum heutigen Tag passt”, lobte. Vielleicht ein bisschen zu früh – denn nach strahlendem Sonnenschein zu Beginn waren später doch ein paar Tropfen zu spüren. Moderatorin Arabella Kiesbauer hat ebenfalls gute Erfahrungen mit den Lipizzanern: “Ich hatte eine sehr nette Begegnung mit einem beim Eurovision Songcontest – sehr wohlerzogen.”

Ballons, Ziegen und die Infantin zum Jubiläum

Das 450-jährige Jubiläum der Spanischen Hofreitschule ist am Freitagabend nicht nur mit einer Gala der Lipizzaner am Heldenplatz begangen worden, sondern auch mit der sechsten Ausgabe des Sommerballs der Spanischen Hofreitschule – der Fete Imperiale. 2.500 Besucher feierten heuer – trotz spanischer Ehrengäste – unter einem Wiener Motto, was sich unter anderem in der Verpflegung bemerkbar machte.

“Seit 450 Jahren wird in Wien die hohe Kunst des Reitens gelehrt und praktiziert – und zwar in jener großartigen Tradition, die wir heute bewundern konnten”, meinte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) bei der Eröffnung. “Wir stehen zu diesem Kulturerbe”, betonte er. Zudem hoffe er, dass die Lipizzaner auch bald zum Weltkulturerbe werden.

Spanisches Splair mit Infantin bei der Fete imperiale

Zum Zeichen der Verbundenheit zwischen Spanien und Österreich war nicht nur die spanische Infantin Elena eingeladen, auch die Eröffnung stand unter spanischen Vorzeichen. Klänge aus George Bizets “Carmen” prägten Ballett und Gesangsdarbietungen – aber auch das eigens komponierten Walzerlied “Die Spanische Reitschul'” von Gerhard Track, gesungen von Kammersängerin Ildiko Raimondi, feierte Premiere.

Die heimlichen Stars der Eröffnung waren jedoch die beiden Ziegen Winnie und Wallie, die Sängerin Zoryana Kushpler begleiteten. Als Erinnerung an den Abend und “die besondere Verbindung zwischen den beiden Ländern” überreichte Minister Rupprechter schließlich noch einen Swarovski-Lipizzaner an die Infantin. Auch der eine oder andere Gast konnte ein Andenken ergattern – allerdings in Form eines Pferde-Heliumluftballons.

Ein Fest in Rot-Weiß-Rot

Schon seit mehreren Ausgaben wird traditionell in Rot-Weiß-Rot gefeiert, heuer allerdings mit einem Wiener Motto. Das beeinflusste mit Schnitzel und Kartoffelsalat als Verpflegung nicht nur die Verköstigung, sondern auch den Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Zur Wiener Ausgabe komme er besonders gerne, so Häupl im Gespräch mit der APA. “Ich bin kein Pferdenarr, aber ich erkenne die große kulturelle und touristische Bedeutung natürlich an.”

Auch US-Botschafterin Alexa Wesner betonte das: “Wenn amerikanische Besucher kommen, ist die Hofreitschule immer eines der ersten Dinge auf der Liste, die sie sehen wollen.” Den ehemaligen Skirennläufer Karl Schranz beeindruckte dagegen vor allem die Darbietung der weißen Hengste am Heldenplatz: “Ich bin kein Kenner der Pferdekunst, aber das war sehr schön.”

Gery Keszler begeistert von Hofreitschule

Eine ähnliche Meinung hatte auch Life-Ball-Organisator Gery Keszler. “Ich bin vor allem von der Geschichte der Hofreitschule begeistert”, so Keszler. Er erinnerte an die vielen rauschenden Feste, die über die Jahrhunderte hinweg in den Räumlichkeiten der Hofburg stattgefunden hätten. Die Debütanten waren dagegen vor allem stolz: “Einen so großen Sommerball gerade zum Jubiläum eröffnen zu dürfen, ist eine große Ehre”, meinte ein Pärchen. Und die Pferde würden auch einen Teil zur Begeisterung beitragen – “auch wenn ich leider allergisch bin”, sagte eine Debütantin.

Elisabeth Gürtler besuchte Event nicht

Die Geschäftsführerin der Spanischen, Elisabeth Gürtler, mied das Blitzlichtgewitter  – die Fete Imperiale hat sie aufgrund des Todes ihres Ehemanns Helmuth Lohner gar nicht besucht.

Ein bisschen gedrückt war die Stimmung auch bei manchen Gästen. Viele sprachen Hofreitschul-Chefin Gürtler ihr Beileid aus. “Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn Helmuth Lohner das heute noch erlebt hätte”, erklärte etwa Häupl bei der Fete imperiale.

(apa/red)

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