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Das Pferd auf dem Balkon - Trailer und Kritik zum Film

Eines Tages steht ein Pferd auf dem Balkon. Mitten im Gemeindebau - irgendwo in Wien. Und ausgerechnet Mika, der Bub, der sich "schwertut mit anderen", der jeden Tag um genau 14.18 Uhr entweder sein Mittagessen oder einen Tobsuchtsanfall bekommt und der nebenbei ein veritables Mathegenie ist, schaut in einer Winternacht aus seinem Fenster und sieht es. Alle Spielzeiten auf einen Blick

“Das Pferd auf dem Balkon” heißt ein neuer Wiener Weihnachtskinderfilm von Hüseyin Tabak, der am Freitag in den heimischen Kinos anläuft. Ein schlicht und sensibel erzähltes Stadtmärchen, das zwischen Aspergersyndrom, Rennbahnromantik und dem zwielichtigen Wurschtelprater ein paar ziemlich ungewöhnliche Außenseiter zu Helden macht. Ab Freitag im Kino.

“Das Pferd auf dem Balkon”: Weihnachtsmärchen mit Außenseitercharme

Wie das Pferd auf den Balkon gekommen ist, das erfährt man ganz gemächlich – und überhaupt hat Milan Dor das gleichnamige Buch seines Vaters Milo ohne Eile für den Film adaptiert. Getragen wird die Story um ein ausgedientes Rennpferd, das einem glücklosen Mathematiker beim Spielen zugefallen ist und die Zuneigung eines autistischen Buben erringt, ohnedies von seinen Charakteren. Alle stehen sie am Rand. Mika (Enzo Gaier) hat Aspergersyndrom, und das heißt bei ihm: Er will sich nicht berühren lassen, er kann nicht lügen, er hasst Witze und Überraschungen, er wird immer wieder ziemlich wütend und er ist ein Zahlengenie. Seine einzige Freundin ist Dana (Natasa Paunovic), ein kämpferisches Mädchen, das behauptet, die Tochter eines Maharadscha zu sein – und bald auch Sascha (Andreas Kiendl), der wegen seiner Spielschulden von Ärger verfolgt wird und sich statt des erhofften Rennpferds mit einem lahmen Gaul herumschlagen muss.

Dann ist da noch Mikas Mutter (Nora Tschirner), seine betagte Babysitterin (Bibiana Zeller) und die fiesen Kerle mit dem Schuppen hinter der Hochschaubahn, die bald nicht nur ihrem Schuldner Sascha, sondern auch gleich dem Pferd an den Kragen wollen. Da sind Verfolgungsjagden und Abenteuer am Roulettetisch, da sind Pferdeäpfel am Teppichboden, da ist der erste Schnee, eine feurig-indische Weihnachtsparty (mit Auftritt von Roma-Geigenvirtuose Mosa Sisic) und das Erwachen einer zärtlichen Freundschaft zwischen großen Pferdenüstern und kleiner, autistischer Bubennase. Vor allem wegen der beeindruckenden Leistung des kleinen Enzo Gaier: Ein wunderbar charmantes, erstaunlich kitschfreies Weihnachtsmärchen mit viel Wiener Flair.

(APA)
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