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Das MuTh in Wien gibt Ausblick auf kommende Saison und zieht Bilanz

Seit zweieinhalb Jahren gibt es den Konzertsaal "MuTh".
Seit zweieinhalb Jahren gibt es den Konzertsaal "MuTh". ©APA
"Wir haben unseren Platz in Wien gefunden", meinte Direktorin Elke Hesse rund zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung des Konzertsaals der Wiener Sängerknaben. Dort hat es bereits mehr 400 Veranstaltungen mit 82.000 Besuchern gegeben.
Neuer Konzertsaal eröffnet

In der vierten Saison bietet das MuTh zwölf Zyklen mit Kinderopern, szenischen Messen sowie Kammermusikalischem. Das Jahresmotto lautet “In the MuTh”. “Diese Übertitelung haben wir sehr bewusst gewählt”, erklärte Hesse am Donnerstag vor der Saisonpräsentation gegenüber der APA. Dass der Konzertsaal in der Szene angekommen sei, zeige schon ein Blick auf die Zahlen: Bis Ende der laufenden Saison rechnet man mit insgesamt 59.000 Besuchern und einer Auslastung von 68 Prozent bei 223 Veranstaltungen. Wobei die Bühne seit 2012 nicht nur für die Sängerknaben sowie etliche Gastveranstaltungen geöffnet wurde, sondern ein Schwerpunkt auch auf Kindern und Jugendlichen lag: “Bis jetzt durften wir 10.190 Kinder und Jugendlichen aus verschiedensten Ländern begrüßen.”

Ziel für das kommende Jahr

Das Budget beträgt für die kommende Saison 1,6 Millionen Euro, der Eigendeckungsgrad liegt laut Hesse bei 52 Prozent. “Mein Ziel sind 60 Prozent – mehr geht sich schlicht und einfach nicht aus.” Der Rest kommt von der fördernden Privatstiftung, erhält das MuTh doch – ebenso wie die Sängerknaben selbst – weder von Bund noch Stadt Subventionen. “Unser Betrieb ist sehr schlank, aber man muss schon haushalten und gut wirtschaften.”

MuTh-Programm der kommenden Saison

Mit “Wort und Musik” sowie “Kinderoper in the MuTh” gibt es in den kommenden Monaten zwei Zyklen mit den Sängerknaben zu erleben, die auch im “Spannungsfeld zwischen Messen und Renaissance sowie Neuer Musik” angesiedelt sind. Gian Carlo Menottis “Hilfe, Hilfe, die Globolinks!” wird am 6. November Premiere feiern, die Oper “Schneewittchen” nach Engelbert Humperdinck steht erstmals am 21. Jänner 2016 am Programm und Benjamin Brittens “The Little Sweep” ist ab 15. April 2016 zu erleben. Die Messen werden ebenfalls szenisch präsentiert und um spirituelle Texte ergänzt, um einen “Dialog mit dem Publikum” zu fördern, so Hesse. Die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ist unter dem Titel “Vielfalt” an drei Abenden im MuTh zu Gast und die Junge Philharmonie bietet u.a. Brasilianisches und “stilBrüche”.

Schulkonzerte im Konzertsaal

Erweitert wird der Kammermusik-Aspekt. “Es dauerte ein Jahr, bis das klassische Publikum den Schritt in den zweiten Bezirk gewagt hat”, erklärte Hesse. Dieses wolle man nun mit Zyklen von Gottlieb Wallisch, Franz und Matthias Bartolomey oder Christian Altenburger erneut ansprechen. Volkhard Steude wird mit unterschiedlicher Begleitung Werke von Mozart über Mendelssohn-Bartholdy bis Bach zum Besten geben. Einen etwas anderen Ansatz verfolgen schließlich Ulrich Drechsler, der u.a. gemeinsam mit Stefano Battaglia die neue CD “Little Peace Lullaby” präsentieren wird, sowie Timna Brauer und Elias Meiri. Deren Auftritte werden jeweils von Schulkonzerten am Vormittag begleitet.

“Kost-Proben” im Atelier

Neues entdecken soll das Publikum bei “Kost-Proben” im Atelier: Dafür rief man Autoren und Komponisten auf, neue Stücke einzuschicken. An vier Sonntagen werden jeweils zwei davon vom Ensemble (darunter Erich Schleyer oder Natalia Ushakova) erarbeitet und bereits am selben Abend vorgestellt. Außerdem werden die Künstler Josef Nöbauer und Günter Patoczka im Atelier ihre Werke präsentieren, womit man laut Hesse “die Brücke zur bildenden Kunst” schlage. Ebenfalls Platz im Saal finden das Schubert Festival Wien, Voice Mania sowie der Jiddische Kulturherbst. (APA)

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