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Das Leben der Wiener Stadtbauern

Dem Wein kam in Wien schon immer besonderer Stellenwert zu.
Dem Wein kam in Wien schon immer besonderer Stellenwert zu. ©APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
630 Landwirte gibt es noch in Wien. Die Zahl ist zwar fallend, jedoch freuen sich besonders Nischenwirtschaften wie Schnecken, Hochlandrinder oder Aquaponic immer größerer Beliebtheit in der Landeshauptstadt.

Am Land und doch in der Stadt: In Wien gibt es Hunderte landwirtschaftliche Betriebe. Darunter befinden sich naturgemäß viele Winzer und Gärtner. Der Wiener Bauernstand treibt aber auch exotischere Blüten, denn auch Schnecken oder Hochlandrinder werden in der Hauptstadt gezüchtet. Die “Presse”-Journalistin Karin Schuh präsentiert die spannendsten Fakten rund ums ländliche Wien nun in einem Buch.

In “Wiener Stadtbauern” widmet sie sich zunächst der Geschichte sowie den harten Fakten. Zu erfahren ist etwa, dass kleinere Weingärten früher in der ganzen Stadt verteilt waren und sich nicht nur auf die Außenbezirke beschränkten – und dass die heutigen Außenbezirke in erster Linie aus bäuerlichen Vorstädten bestanden. Die sukzessive Verbauung derselben machte das Leben etwa für manche Gärtnereien schwierig. Immer wieder mussten Betriebe in andere, noch nicht urbanisierte Teile der Stadt übersiedeln.

630 Landwirte in Wien

630 Landwirte gibt es offiziell in Wien. Sie bewirtschaften eine Gesamtfläche von 5.733 Hektar. Die Struktur des bäuerlichen Lebens hat sich zuletzt aber deutlich geändert. Tierhaltung im großen Stil wird man in Wien etwa inzwischen vergeblich suchen. Der letzte Schweinemastbetrieb schloss vor 20 Jahren in Oberlaa für immer das Hoftor.

Viele Start Ups und Quereinsteiger

Doch viele alt eingesessene Produzenten gibt es noch immer – und es tut sich auch einiges Neues. Die Autorin hat gemeinsam mit dem Fotografen Clemens Fabry einen Streifzug zu Traditionsbetrieben, Start Ups und Quereinsteigern unternommen. Porträtiert wird etwa das städtische Biozentrum Lobau (samt Foto des städtischen Komposthaufens), Pilzzüchter, das “Aquaponic”-Unternehmen Blün, eine Bio-Imkerei, die Schneckenfarm Gugumuck oder der Obstbetrieb des Schottenstifts.

Und so ganz sind auch die großen Tiere nicht aus der bäuerlichen Wien-Welt verschwunden. In Penzing hält die Familie Rautner in ihrem kleinen Betrieb Mangalitzaschweine – und schottische Hochlandrinder. Auch wer sich für die Verarbeitung der Produkte interessiert, wird in dem Band fündig. Er enthält zahlreiche Rezeptideen.

(APA/red)

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