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Das Bundesheer hat 66 Hubschrauber, die Polizei 16

Muss sich die Polizei künftig Hubschrauber vom Heer ausborgen?
Muss sich die Polizei künftig Hubschrauber vom Heer ausborgen? ©APA
Das österreichische Bundesheer verfügt insgesamt über 66 Hubschrauber, die Polizei 16. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hat nun angeboten, die Hubschrauber auch der Cobra für die Terrorbekämpfung zur Verfügung zu stellen.
Zu wenige Hubschrauber?

Die vier verschiedenen Helikopter-Typen sind in Aigen im Ennstal, Langenlebarn und Hörsching stationiert. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hat nun angeboten, die Hubschrauber in drei Bereitschaftsstufen auch der Cobra für die Terrorbekämpfung zur Verfügung zu stellen.

Bundesheer besitzt neun S-70 Black Hawks

Der größte und wohl bekannteste Hubschrauber des Bundesheers ist der S-70 Black Hawk. Neun Stück der Transporthubschrauber mit hervorragender Hochgebirgstauglichkeit nennt das Heer sein eigen. Sie stehen im niederösterreichischen Langenlebarn, wobei zwei gerade in Bosnien im Einsatz sind. Ebenso in Langenlebarn gibt es zehn Bell OH-58 Kiowa, das sind bewaffnete leichte Verbindungshubschrauber.

Dazu kommen noch 24 Alouette III, also leichte Verbindungs- und Transporthubschrauber, von denen 13 im steirischen Aigen und acht in Langenlebarn stationiert sind, drei befinden sich derzeit in Bosnien. Die 23 Agusta Bell 212 – mittlere Transporthubschrauber – sind in Hörsching bei Linz untergebracht. Die Alouette und die Bell OH-58 Kiowa müssen in den nächsten Jahren ausgeschieden werden, die Nachfolge soll bis Jahresende ausgeschrieben werden.

Hubschrauber für Cobra-Einsätze

Nimmt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) das Angebot an, könnten die Bundesheer-Hubschrauber künftig die Cobra bei Anti-Terror-Einsätzen unterstützen. Bei normaler Lage würde man aus dem laufenden Betrieb tagsüber binnen zwei Stunden und in der Nacht binnen drei Stunden zwei Hubschrauber zur Unterstützung aufbieten. Hier würden wohl vor allem die größeren Helikopter, also Black Hawk und Agusta Bell, zum Einsatz kommen.

Bei “erhöhter Bedrohungslage” (Stufe gelb) würde das Heer Hubschrauber – so viele wie notwendig – dorthin verlegen, wo sie das Innenministerium haben will. Einsatzbereit wären die dann innerhalb einer Stunde. Diese Stufe könnte zum Beispiel bei wichtigen Veranstaltungen, die ein potenzielles Terrorziel sind, ausgerufen werden. In der höchsten Stufe würde sich die Helikopter-Crew dann quasi fertig angezogen exklusiv für Alarmstarts der Polizei bereit halten, sodass man innerhalb einer Viertelstunde in der Luft ist.

Braucht die Polizei Transporthubschrauber?

Grundsätzlich würden alle vier Hubschrauber-Typen an die Cobra verborgt. Je nach Einsatz bzw. Phase seien auch verschiedene Hubschrauber notwendig, erklärte Karl Gruber, Chef der Luftstreitkräfte. Um zunächst den Gegner zu lokalisieren oder zu verfolgen, brauche man eher kleine, leichte Hubschrauber, die die Polizei ohnehin selbst habe. Um die notwendigen Einsatzkräfte zum Einsatzort zu bringen, sind wiederum große Transporthubschrauber sinnvoll.

Ein Einsatz, etwa bei Nacht und mit gleich mehreren Hubschraubern gleichzeitig, erfordere eine entsprechende Ausbildung und ein perfektes Zusammenüben aller Beteiligten, und das werde vom Bundesheer beherrscht, betonte Gruber.

Zum Wunsch der Innenministerin nach beschusssicheren Helikoptern merkte Gruber an: “Einen wirklich beschussfesten Hubschrauber gibt es nicht.” Gewisse Zonen könne man aber robuster gestalten. So verfüge das Bundesheer für seine Helikopter beispielsweise über spezielle Platten, die bei erhöhter Bedrohung montiert werden können, um den Piloten in einem bestimmten Winkel zu schützen. Der Passagierraum könne mit Bodenplatten und Seitenteilen (Platten oder Matten) verstärkt werden.

Polizei verfügt über 16 Hubschrauber

Die Polizei verfügt derzeit über 16 Hubschrauber. An dieser Zahl soll sich auch nichts ändern, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will aber zur besseren Terrorbekämpfung zwei kleine Helikopter durch zwei mittlere ersetzen. Konkret geht es dabei um den Transport von Cobra-Beamten.

Derzeit hat das Innenministerium acht Hubschrauber für fünf Personen inklusive Pilot (Typ Ecureuil AS). Dazu kommen sieben Helikopter für sieben Personen inklusive Pilot (Typ EC 135 P2+), im Einsatzfall haben aber laut Innenressort wegen mitgeführter Einsatzmittel nur vier Einsatzkräfte plus Pilot und Ko-Pilot Platz. Außerdem hat man dann noch einen Schulungshubschrauber für Piloten (Jet Ranger Bell 206 B).

Cobra braucht kleine Helikopter

Durch das Kooperationsangebot des Bundesheers müsse man nun nicht, wie ursprünglich gewünscht, auf 18 Stück aufstocken, heißt es im Innenministerium. Stattdessen sollen zwei kleinere Hubschrauber (Ecureuil AS), die ohnehin ausgemustert werden würden, weil sie schon über 25 Jahre alt sind, nicht wieder durch zwei kleine, sondern durch zwei mittlere Helikopter ersetzt werden. Die zwei neuen Hubschrauber sollen dann jeweils neben den Piloten und Einsatzmitteln acht Personen, was einer Cobra-Einsatzgruppe entspricht, Platz bieten. (APA)

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