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Christa Wolf erhält Johnson-Preis 2010

Der mit 12.500 Euro dotierte Uwe- Johnson-Preis geht an die Schriftstellerin Christa Wolf für ihren neuen Roman "Stadt der Engel".

Das teilte die Tageszeitung “Nordkurier”, die die Auszeichnung alle zwei Jahre mit der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft (MLG) vergibt, am Montagabend mit. Die 81-Jährige werde den Preis am 24. September in Neubrandenburg entgegennehmen.

Die Schriftstellerin entwerfe “ein faszinierendes Netzwerk, in dem die Ich-Erzählerin einmal mehr alltägliche Begebenheiten, Assoziationen, Erlebnisse, Gefühle und Erinnerungen verwebt”, urteilte die Jury nach dem Zeitungsbericht. “Dabei taucht die Protagonistin, die sich auf der Gegenwartsebene in Los Angeles befindet, tief in den Zeitschacht hinab und sucht bohrend den eigenen Erinnerungen an Ereignisse auf die Spur zu kommen, die viele Jahrzehnte zurück liegen.”

Zuletzt war 2008 Uwe Tellkamp für sein DDR-Epos “Der Turm” ausgezeichnet worden, für den er später auch den Deutschen Buchpreis und den Deutschen Nationalpreis erhielt. Der Uwe-Johnson-Preis wird zweijährlich im Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis an deutschsprachige Autoren vergeben, in deren Büchern sich Bezugspunkte zu Johnsons Poetik finden oder die einen deutsch-deutschen Erfahrungshintergrund aufgreifen.

Der Schriftsteller Uwe Johnson, der auch als deutsch-deutscher Dichter gilt, wurde 1934 im heute polnischen Cammin geboren und wuchs unter anderem in Anklam und Güstrow auf. In seinem verfilmten Hauptwerk “Jahrestage” schildert er die Geschichte einer mecklenburgischen Familie. Johnson, dessen Vater in die Sowjetunion deportiert wurde und dort starb, verließ 1959 die DDR. Er starb 1984 in England.

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