Botho Strauß’ Theaterstück, ein europäischer Klassiker, der bei den Wiener Festwochen von der Sydney Theatre Company mit Cate Blanchett in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln aufgeführt wird, widmet sich der Suche nach menschlichem Kontakt in der Welt von heute. Das Stück wurde für die Wiener Festwochen von Martin Crimp neu bearbeitet, für die Inszenierung mit Cate Blanchett zeichnet Benedict Andrews verantwortlich.
Cate Blanchett faszinierte
Cate Blanchett fasziniert mit ihren ungeheuer vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Sie legt ihre Lotte als Person an, die alles eine Spur zu dick aufträgt: ihre Stimme zu laut, ihre Gesten zu groß, ihre Annäherungsversuche zu direkt. Als hoch expressives Energie- und Nervenbündel springt und tanzt sie über die Bühne, wechselt mit ihrer Stimme vom tiefen Brummen in gicksende Höhen (eines der Highlights: Lotte im Dialog mit Gott), ringt mit dem ganzen Körper um Zuneigung und Anerkennung und ist tief in sich drinnen doch nur schrecklich einsam. Dabei ist von Tragik oder Pathos keine Spur, im Gegenteil: Witz und Selbstironie geben eine angenehme Leichtigkeit.
Die nach der dreistündigen Vorstellung frenetisch applaudierenden Zuschauer waren sich anschließend einig: Cate Blanchett auf den Wiener Festwochen ist ein Ereignis, das man gesehen haben muss.