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Caritas fordert rasche Einführung der Mindestsicherung

Die Gesellschaft verarmt zusehends. Immer mehr Menschen wenden sich in ihrer Not an die Caritas. Dadurch steigt der Spendenbedarf und eine rasche Einführung der Mindestsicherung ist dringen notwendig.
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Immer mehr Menschen in Österreich geraten in eine soziale Notlage und müssen zum Überleben die Einrichtungen von Hilfsorganisationen in Anspruch nehmen. Der Wiener Caritas-Generalsekretär Werner Binnenstein-Bachstein hat angesichts dieser Entwicklung am Freitag die Politik zum Handeln aufgerufen. In einer Aussendung fordert er von der Bundesregierung ein Ende der “Ankündigungspolitik” bei der Einführung der geplanten bedarfsorientierten Mindestsicherung. “Es ist schon lange genug geredet worden”, stellte Binnenstein-Bachstein fest.

Die Caritas verweist dabei auf Zahlen aus dem Sozialministerium, wonach die Mindestsicherung – sie soll nach derzeitigem Stand mit 1. Jänner 2010 eingeführt werden – konkrete Hilfe für rund 270.000 Menschen in Österreich bringen würde. Die Caritas-Statistik verzeichnete bereits im Vorjahr einen deutlichen Anstieg bei Essensausgaben in Obdachlosenzentren. Immer mehr Menschen könnten sich die grundlegendsten Dinge wie Lebensmittel nicht mehr leisten, warnt die Caritas. In der Wiener Obdachloseneinrichtung “Gruft” wurden zum Beispiel im Jahr 2000 60.500 Mahlzeiten an hilfesuchende Menschen ausgegeben, im Vorjahr waren es bereits 82.300 Mahlzeiten.

Auch das Tageszentrum St. Josef der Caritas in Wien-Währing hatte im Vorjahr einen zehnprozentigen Anstieg bei den Mittagessen für bedürftige Menschen zu verzeichnen. Nach der fälligen Renovierung des Hauses reagiert die Caritas auf den steigenden Bedarf mit erweiterten Öffnungszeiten. Ab sofort hat das Tageszentrum statt nur an fünf Tagen an allen sieben Tagen der Woche geöffnet.

Weil mit der zunehmenden Armut auch der Finanzierungsbedarf für Hilfseinrichtungen steigt, bittet die Caritas um Spenden. “Gerade in der Wirtschaftskrise braucht es neben staatlichen Konjunkturpaketen auch eine neue Kultur der Solidarität”, hofft Generalsekretär Binnenstein-Bachstein auf die Hilfsbereitschaft der Menschen. (Spnden: Kto. Nr. PSK 7.700.004, BLZ 60.000).

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