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Cargo sous terrain: 100 Millionen Franken für visionäres Projekt in der Schweiz

"Super-Cargo-U-Bahn" für die Schweiz: Mit Finanzierungszusagen in Höhe von 100 Millionen Franken hat die CST AG ein neues Etappenziel erreicht. Das sind auch positive Nachrichten für die Rhomberg Sersa Rail Group, mit dem Tochterunternehmen Sersa, an der die Vorarlberger Rhomberg Gruppe beteiligt ist.
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Untergrund-Gütersystem in der Schweiz

Eine Delegation von CST hat am Dienstag der Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard die geplante Roadmap für die kommende Projektphase bei der Entwicklung des visionären Logistiknetzwerks präsentiert. Darin beinhaltet ist auch ein Finanzierungsplan mit einem Eigenkapital in Höhe von 100 Millionen Franken (84,9 Mio. Euro). Das Geld stamme mehrheitlich von Schweiz Investoren und war auch eine Bedingung um die Baubewilligung für das erste Teilstück zu erhalten. Damit haben die Initianten nicht nur eine grundlegende Bedingung des Schweizer Bundesrates erfüllt, sondern auch bewiesen, dass das Projekt im Interesse der Privatwirtschaft ist. Als nächstes soll nun ein CST-Spezialgesetz in die öffentliche Vernehmlassung (ein Anhörungsverfahren) – wie es bei den Eidgenossen heißt – und parlamentarische Beratung gebracht werden.  Doch zuvor wird noch das Schweizer Bundesamt für Verkehr die von der CST AG eingereichten Unterlagen prüfen.

Schon jetzt haben laut Medienaussendung eine Reihe von bestehenden CST-Partnern die Absicht bekundet, ihre bisherige Beteiligung zu erhöhen, sobald das CST-Spezialgesetz in Kraft tritt. Dazu gehören Coop, Mobiliar, Migros, die Zürcher Kantonalbank, Die Schweizerische Post und Swisscom. Sie werden von weiteren Partnern unterstützt, die ihr Know-how bei der Realisierung des Projekts einbringen.

Das Projekt wird auch von der Rhomberg Sersa Rail Group unterstützt, an der die Vorarlberger Rhomberg Gruppe beteiligt ist. Das Tochterunternehmen Sersa ist – wie VOL.AT bereits berichtet hat – bei dem visionären Projekt als Partner mit an Bord.

Rhomberg: Schnell auf Schiene bringen

„Als Unterstützer des visionären Gütertransportsystems freuen wir uns von der Rhomberg Sersa Rail Group natürlich sehr über die ersten Erfolge des Projekts”, sagt DI Hubert Rhomberg, CEO der Rhomberg Sersa Rail Group, auf VOL.AT-Anfrage. “Jetzt heißt es, die weiteren Schritte – im wahrsten Sinne des Wortes – schnell auf Schiene zu bringen. Mit der Sersa Schweiz, einem Tochterunternehmen unserer Gruppe und renommierter Spezialistin für Bahnbau und Bahntechnik, stehen wir dafür selbstverständlich gerne zur Verfügung.“

DI Hubert Rhomberg
DI Hubert Rhomberg

67 Kilometer um 3,5 Milliarden Euro

Bis 2045 soll die Schweiz damit ein automatisiertes, digital gesteuertes Gesamtlogistiksystem erhalten, das laut Initiatoren die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und die Lebensqualität langfristig begünstigt. Die Waren werden von sogenannten Hubs unterirdisch mit 30 km/h von einem zum nächsten transportiert. Das erste 67 Kilometer lange Teilstück von Härkingen, wo das Paket-Zentrum der Schweizer Post liegt, nach Zürich könnte jedoch schon 2030 in Betrieb gehen. Für dieses werden Kosten von rund 3,5 Milliarden Franken (2,97 Mrd. Euro) veranschlagt.

“Lagerhalle der Nation”

Dabei liegen laut fm1today.ch die Kosten alleine für den Tunnelbau bei ca. 2,5 Milliarden Euro liegen. “Mit dem Cargo Sous Terrain wird das feste Lager, wie wir es kennen, überflüssig, da das ganze System wie ein Lager in Bewegung ist – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche”, sagt Sutterlüti dem deutschen “Manager-Magazin” und wird weiter zitiert. “Und niemand bekommt etwas davon mit, weil es unterirdisch verläuft.” Doch nicht nur auf der unterirdischen Schiene sollen Waren befördert werden, sondern auch an der Tunneldecke. Dadurch werde das erste Teilstrecke des Tunnels nach Zürich zur “Lagerhalle der Nation”. 

Von St. Gallen bis Genf

Schlussendlich soll das Güternetz von St. Gallen bis nach Genf reichen, mit einem ergänzenden Abschnitt von Bern nach Thun. Durch die elektrisch angetriebene  Super-U-Bahn wird somit das Straßen- und Bahnnetz spürbar entlastet. Die Zahl der schweren Lastwagen auf bestehenden Verkehrswegen will man so um 40 Prozent senken. Zudem könne der Güterverkehr in den Städten dank der Auslieferung mit Elektrofahrzeugen zusätzlich um bis zu 30 Prozent reduziert werden. 

Gesamtkosten: 28,8 Milliarden Euro

Die geschätzten Gesamkosten für das 50 Meter unter der Erde liegende 450 Kilometer lange Güternetz werden auf rund 28,8 Milliarden Euro geschätzt. Eine Investition in die Zukunft und eine Vision, die Vorbildcharakter haben soll, wie Projekt-Chef Peter Sutterlüti dem Manager Magazin sagte: “Wir wollen der Welt zeigen, wie man die Logistik der Zukunft macht.” (VOL.AT)

 

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