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Capitals erhielten Baubewilligung für neue Eishalle

Rendering der neuen Albert-Schultz-Halle
Rendering der neuen Albert-Schultz-Halle ©Berger + Parkkinen Architekten
Um 40 Millionen Euro wird die Albert-Schultz-Halle in Kagran auf 7.000 Plätze um- und ausgebaut, seit Dienstag ist die Baubewilligung da. Die Bauarbeiten dürfen den aktuellen Betrieb nicht beeinträchtigen, eröffnet soll der neue Komplex im August 2010 werden.

Zu Jahresbeginn hat Hans Schmid, Präsident des Wiener Eishockey-Clubs Vienna Capitals, laut über einen Rückzug nachgedacht. Ein halbes Jahr später ist alles anders. Schmid hat den Liga-Halbfinalisten intensiv umstrukturiert, er spricht von Visionen und langfristigen Optionen. Basis dafür ist die neue Halle, die die Caps bekommen. Um 40 Millionen Euro wird die Albert-Schultz-Halle in Kagran auf 7.000 Plätze um- und ausgebaut, seit Dienstag ist die Baubewilligung da.

Ende August/Anfang September sollen die ersten Bagger auf dem Gelände an der Nordseite der bestehenden Halle zu sehen sein, der offizielle Spatenstich ist für 10. September geplant. Die Bauarbeiten dürfen den aktuellen Betrieb nicht beeinträchtigen, eröffnet soll der neue Komplex im August 2010 werden. Die Caps werden nicht nur die Halle bespielen, sondern sie auch betreiben und haben dafür eine eigene Gesellschaft gegründet.

Das bringt “Potenzial für neue Erlösquellen, aber auch ein Risiko, das auf uns übergegangen ist”, erklärte Projektleiter Thomas Kornhoff. Mit Logen, eigener Gastronomie, aber auch zusätzlicher Vermarktung und Überlegungen für weitere Nutzungsmöglichkeiten wollen die Capitals das Projekt zu einem Erfolg machen. Mit dann drei Eisflächen gibt es sportlich jedenfalls neue Chancen, vor allem die Nachwuchsarbeit kann auf ein höheres Niveau gehoben werden.

“Wir schaffen mit der Halle die Voraussetzungen, dass wir für Visionen offen sind. Es gibt eine neue Dimension, die interessant ist. Das ist ein Quantensprung”, erklärte Schmid. Dem Caps-Präsidenten schwebt eine Teilnahme an der heuer aus finanziellen Gründen pausierenden Champions League vor, auch für andere Optionen will er Wien attraktiv machen.

Ab nächster Saison ist es zunächst aber Ziel der Capitals, die nach den beiden Fußball-Vereinen Rapid und Austria die Nummer drei bei der Akzeptanz sind, die Halle regelmäßig zu füllen. “Wir haben in Wien ein großes Angebot. Spielen wir zweimal schlecht, kommen 1.000 Zuschauer weniger”, so Schmid, der auch heuer mit der Mannschaft vorne mitspielen will.

Das Team, das Kevin Gaudet zur Verfügung haben wird, ist fast zusammengestellt. Die erste Sturmlinie mit Lebeau-Gratton-Tropper ist geblieben, mit den Rodman-Brüdern wird es eine sehr starke zweite Linie geben, Frederic Cassivi ist die Nummer eins im Tor. In Verteidigung und Sturm ist noch je ein Platz offen (die Caps haben für den aktuellen 21-Mann-Kader erst 53 von möglichen 60 Punkten verbraucht), die werden vorerst aber mit jungen Leuten nachbesetzt. In einem erstmals eingeführten “Try-out” können sich die Talente aufdrängen, sie sollen längerfristig für mehr Leistungstiefe im Kader sorgen.

Nicht nur deshalb ist die (verjüngte) Mannschaft laut Schmid billiger geworden. Die Spielergehälter seien in den vergangenen Monaten gefallen, “zu normalen Preisen zurück”, sind die Caps der Meinung. Abseits des Eises soll es ebenfalls Neues geben. Franz Kalla, der als General Manager Kornhoff nachgefolgt ist, will mit neuem Hallensprecher, Fan-Choreographien, Schulaktionen und diversen anderen Aktionen mehr Fans ansprechen und mehr Event-Charakter in die Halle bringen. Vizepräsident Martin Platzer, der seinen Rücktritt erklärt hatte, ist übrigens wieder mit an Bord.

Nicht geändert hat sich die sehr kritische Einstellung von Schmid gegenüber der Liga und dem Verband. “Die Aufgabe von Liga und Verband ist: wie schaffen wir eine breitere Basis”, so Schmid, der da wenig Fortschritte sieht. Auch dass es nach dem neuerlichen Verpassen der Olympia-Qualifikation und dem neuerlichen Abstieg der Nationalmannschaft bei den Verbandsfunktionen keine Konsequenzen gegeben hat (nur der Vertrag mit Teamchef Lars Bergström wurde nicht verlängert), kann Schmid nicht verstehen. Sein Resümee: “Die Nationalmannschaft schadet derzeit unserem Image”.

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