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Berlusconis "Bunga-Bunga"-Harem: Ruby muss vor Gericht

Die durch ihre Teilnahme an Silvio Berlusconi's Bunga-Bunga-Parties bekannt geewordene "Ruby Rubacuore" muss sich wegen Falschaussage vor Gericht verantworten.
Die durch ihre Teilnahme an Silvio Berlusconi's Bunga-Bunga-Parties bekannt geewordene "Ruby Rubacuore" muss sich wegen Falschaussage vor Gericht verantworten. ©AFP/FILIPPO MONTEFORTE, GIUSEPPE ARESU
Wegen mutmaßlicher Falschaussage vor den Richtern im Rahmen eines Verfahrens gegen den italienischen Ex-Premier Silvio Berlusconi muss die Marokkanerin Karima al-Mahrough alias Ruby wieder vor Gericht. Eine Mailänder Untersuchungsrichterin beschloss am Mittwoch die Eröffnung des Verfahrens gegen die als "Ruby Herzensbrecherin" bekannte Frau und weitere 22 Personen.
"Ruby" und "Mörtel" auf dem Opernball

“Wir hatten mit diesem Beschluss der Untersuchungsrichterin gerechnet”, kommentierte Rubys Anwältin Paola Boccardi. Vor Gericht müssen sich am 11. Jänner 2017 unter anderen Rubys Ex-Rechtsanwalt Luca Giuliante sowie die Senatorin der Berlusconi-Partei Forza Italia, Maria Rosaria Rossi, verantworten. Ihnen werden Falschaussage sowie Korruption vorgeworfen. Ein Untersuchungsrichter muss am 15. Dezember außerdem darüber entscheiden, ob ein Prozess gegen Berlusconi wegen Zeugenbestechung beginnen soll.

Berlusconi soll Schweigegeld gezahlt haben

Die Mailänder Staatsanwälte gehen davon aus, dass mehrere Frauen, die sich in den vergangenen Jahren an Partys in Berlusconis Luxusresidenz beteiligt hatten, vor Gericht gelogen hatten, weil sie von Berlusconi “Monatsgehälter” im Zusammenhang mit den ausschweifenden Abenden erhielten. Berlusconi selbst hatte im April 2012 erklärt, dass er insgesamt 42 junge Frauen “finanziere”, die in die sogenannte Ruby-Affäre involviert waren.

Bei dem neuen Prozess geht es einmal mehr um die heute 24-jährige Ruby. Der 80-jährige Berlusconi soll bei ausschweifenden Partys gegen Bezahlung Sex mit Ruby gehabt haben, als diese noch minderjährig war. Später soll er sein Amt als Regierungschef missbraucht haben, um Ruby aus dem Polizeigewahrsam freizubekommen. Im vergangenen Jahr wurde er aber in letzter Instanz von den Vorwürfen der Förderung von Prostitution Minderjähriger und des Amtsmissbrauchs freigesprochen.

Allerdings erhärtete sich später der Verdacht, dass Berlusconi Ruby ein Schweigegeld in der Höhe von sieben Millionen Euro zahlte. Alles in allem sollen sie sowie andere junge Frauen zehn Millionen Euro erhalten haben – in Form von Bargeld, Geschenken, Autos, Übernachtungen sowie der Bezahlung von Rechnungen und Arztkosten.

(APA)

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