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Bronzezeitliche Funde und Baggertransport mit dem Helikopter

Diese dünne Konstanzer Silbermünze stammt aus der Ruine Tosters.
Diese dünne Konstanzer Silbermünze stammt aus der Ruine Tosters. ©VOL.AT/Rauch
Feldkirch - Mit einer spektakulären Aktion endeten die Ausgrabungen auf der Burgruine Tosters. Per Hubschrauber musste ein Bagger aus dem Inneren des Burgfrieds gehoben werden. Die bisherigen Funde reichen 5.000 Jahre zurück.
Die Bergung des Baggers
Die Ausgrabungen in Tosters
Baggerbergung und Ausgrabungen

Innerhalb weniger Minuten holte der Helikopter den Kleinbagger aus dem Burgfried der Feldkircher Ruine. Keine leichte Arbeit für Pilot Walter Seifert. “Es ist ein 14 Meter hoher Kamin, wenn man so will, und für mich stellt sich das im Spiegel wie ein schwarzes Loch dar”, erklärt er die Herausforderung. Er war bei der Bergung des Baggers daher auf Einweiser am Boden angewiesen.

 Bagger für das Grobe

Benötigt wurde der Bagger für Ausgrabungen innerhalb der Burgfrieds. Im 19. Jahrhundert wurde der Turm mit einem Gewölbe versehen und diente als Lager für die nahe Wirtschaft. Als dieses später abgebrochen wurde, verblieb der Schutt im Turm. Dieser musste nun vom Bagger entfernt werden, bevor die eigentlichen Ausgrabungen beginnen konnten. Diese müssen von Hand getätigt werden.

Silbermünzen und Bolzenspitzen

Für die Ausgrabungen zuständig ist Tamara Senfter. In den vergangenen vier Wochen konzentrierte sie sich auf Fundstücke aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Zu den besterhaltenen Fundstücken gehören die Metallspitzen eines Armbrustbolzen und eines größeren Bolzens wie eine Silbermünze aus der Bischofsstadt Konstanz. Diese zeigt ein Portrait des Bischofs, eingerahmt von einem Sichelmond und Stern. Diese galten im Mittelalter als Zeichen weltlicher und geistiger Macht und fanden sich so bis zur zweiten Türkenbelagerung auf dem Turm des Stephandoms.

Bereits früh besiedelt

Doch es wurden auch ältere Gegenstände gefunden, darunter Steinwerkzeuge aus der Bronzezeit. Diese dürften aus der Zeit 2.000 bis 3.000 vor Christus stammen und weisen auf eine frühe Besiedelung des Burgareals hin. Die Fundstätte dürfte damit zu einer der bedeutendsten in Vorarlberg zählen. Die Ausgrabungen, die stark vom Wetter beeinträchtigt wurden, sollen nächstes Jahr fortgesetzt werden.

Große Pläne mit der Burg

Doch auch der Heimatpflege- und Museumsvereins Feldkirch, die Eigentümer der Burganlage, haben neben den Ausgrabungen große Pläne mit Tosters. So wird derzeit angedacht, den Bergfried mit einem Dach zu versehen, um das Innere des Turms besser schützen zu können. Die Zukunftsvision wäre ein vollständig wieder hergerichteter Bergfried, mit den einzelnen Stockwerken und allem drum und dran. Dieser könnte beispielsweise von Schulklassen besichtigt werden. Derzeit bleibt der Zugang zur Ruine aus Sicherheitsgründen während er Ausgrabungen jedoch geschlossen.

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