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Ski-WM: Bronze für Kirchgasser in der Kombination

Bronze für Michaela Kirchgasser.
Bronze für Michaela Kirchgasser. ©APA
Im dritten Rennen der alpinen Ski-WM in St. Moritz hat es mit der ersten Goldmedaille für das Team der Gastgeber geklappt. Wendy Holdener wurde am Freitag in der Damen-Kombination ihrer Favoritenrolle gerecht und holte Gold, Landsfrau Michelle Gisin lag als Zweite nur fünf Hundertstelsekunden zurück.
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Die Salzburgerin Michaela Kirchgasser holte als Dritte die zweite ÖSV-Medaille in St. Moritz. “Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue”, meinte Kirchgasser. “Ich wollte nur wieder nicht Vierte werden. Habe mich gefürchtet davor.” Die 31-Jährige hatte am Donnerstag angekündigt, dass die laufende ihre letzte WM sein werde. Die Filzmooserin sorgte für das zweite ÖSV-Edelmetall nach der Goldenen, die Nicole Schmidhofer am Dienstag im Super-G geholt hatte.

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Holdener hatte sich mit einer beherzten Abfahrt in eine gute Ausgangslage manövriert. Die 23-Jährige hatte als Siebente nur 0,94 Sekunden auf die Halbzeit-Führende Sofia Goggia verloren. Unmittelbar hinter der Italienerin hatten sich Ilka Stuhec und Lara Gut eingereiht. Goggia und Stuhec schieden in der Entscheidung aus, Gut konnte nach einem Sturz auf dem Warm-Up-Kurs nicht mehr antreten. Kirchgasser war nach der Abfahrt mit 1,33 Rückstand Elfte gewesen.

Heimsieg für Holdener

“Jetzt mit Michelle den Heimsieg feiern zu können, ist der Wahnsinn”, freute sich Holdener. Der Ausfall von Gut ist allerdings der große Wermutstropfen für die Schweiz an diesem Tag. Die Gesamtweltcup-Siegerin 2015/16 war nach Platz drei in der Abfahrt beim Einfahren unglücklich gestürzt und musste danach mit dem Helikopter abtransportiert werden. In einer Klinik in St. Moritz wurde sie am linken Knie untersucht, es bestand der Verdacht auf eine schwere Verletzung. Aufgrund eines Sturzes in Cortina d’Ampezzo war Gut bereits mit Schmerzen in die WM gegangen.

Für die WM-Debütantinnen im österreichischen Team lief der Bewerb nicht nach Wunsch. Ricarda Haaser verbesserte sich nach einer verpatzten Abfahrt im Slalom immerhin noch auf den neunten Platz, Speed-Spezialistin Christine Scheyer belegte Rang 13. Rosina Schneeberger schied nach der ersten Slalom-Zwischenzeit aus.

Reaktionen nach dem Rennen

Michaela Kirchgasser (AUT/Bronze): “Ich wollte nur wieder nicht Vierte werden, ich habe mich wirklich gefürchtet davor. Ich habe wieder zwei, drei kleine Fehler drinnen gehabt, und für das Podium muss normal alles passen. Jetzt bin ich einfach nur happy. Ich bin eine sehr faire Sportlerin, aber in dem Moment war ich Egoist par excellence. Ich hab mich nur gefreut. Vielleicht brauche ich diesen immensen Druck. Mir taugt, wenn etwas von mir erwartet wird. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue. Ich weiß ja, dass es die letzte WM ist. Ich kann jetzt locker drauflosfahren. Ich freue mich einfach auf die nächsten Bewerbe.

Wendy Holdener (SUI/Gold): “Ich war wirklich nervös am Start, ich konnte es nicht ganz einschätzen. Meine Fahrt war nicht ganz top, aber dann habe ich gesehen, dass die anderen auch Probleme haben. Als die Michelle hinter mir war, wusste ich, dass etwas möglich ist. Jetzt mit ihr den Heimsieg feiern zu können, ist der Wahnsinn! Ich konnte eigentlich erstaunlich gut damit umgehen (mit dem Druck; Anm.). Es war knapp, aber es hat gereicht.”

Michelle Gisin (SUI/Silber): “Ich dachte nur im ersten Moment, jetzt könnte es knapp werden. Man weiß nicht, wie die Ilka und die Sofia angreifen. Jetzt im Moment bin ich nur so glücklich. Dass die Wendy vorne ist, ist überhaupt kein Problem. Das dealen wir aus, beim nächsten Mal wechseln wir uns ab.”

Jürgen Kriechbaum (ÖSV-Rennsportleiter Damen): “Es ist eine Super-Überraschung, auch für uns. Sie hat die ganze Vorbereitung auf diesen Bewerb hingetimt. Gerade mit ihren lädierten Knien ist das eine Super-Vorstellung gewesen. Umso mehr freut es mich für sie, sie hat sich das wirklich hart erarbeitet. Vielleicht in der Abfahrt noch ein Alzerl schneller, dann wäre auch Gold in Griffweite gewesen.”

Hans Pum (ÖSV-Sportdirektor): “Mich freut es wirklich – für die Michaela, aber auch für das ganze Damenteam. Es ist direkt auf den Magen gegangen. Es war sehr spannend. Sie hat heute eine ganz gute Abfahrt gefahren. Aber man hat gesehen, wie knapp alles beieinander ist – Freud und Leid. Wir wissen, was die Michaela kann, und wir stellen die Läuferinnen auf, von denen wir wissen, dass die das Können haben.”

Ricarda Haaser (AUT/Platz 9): “Ganz optimal war es immer noch nicht. Aber es war einmal grün im Ziel. Das Licht im Slalom spielt eigentlich nicht so eine große Rolle. Eigentlich bin ich wieder fit. Ich habe wieder einen super Appetit.”
(APA)

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