Feuerwehrleute in Schutzanzügen reinigten das Fahrzeug. Verletzt wurde niemand. Das Landeskriminalamt ermittelt. Die Wiener Berufsrettung war zu einem Einsatz in die Traisengasse gerufen worden.
Fläschchen mit ätzender Flüssigkeit am Rettungswagen
Als das Team kurz nach 15.00 Uhr zum Rettungswagen zurückkehrte, entdeckten die Mitarbeiter auf dem Trittbrett das Fläschchen. Zudem war das Fahrzeug an der Seite mit der Flüssigkeit bespritzt worden, schilderte Andreas Huber, Sprecher der Wiener Berufsrettung.
Die Mitarbeiter erinnerten sich an einen gleich gelagerten Fall im Juli 2016, bei dem einem Sanitäter zwei Finger verätzt wurden. Deshalb verständigten sie sofort den Notruf. Mehrere Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr rückten in Schutzanzügen aus, Kriminalisten stellten “das zurückgelassene Behältnis sicher. Die Patientin, wegen der die Rettung im Einsatz war, wurde von einem anderen Rettungswagen übernommen. “Wir haben sofort alle über Funk gewarnt und zu erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht aufgerufen”, sagte Huber.
Säureattacke Rettung: Vermutlich Ameisensäure
Bei der Flüssigkeit dürfte es sich um Ameisensäure handelt. Ein Vortest der Feuerwehr hat Ameisensäuremethylester ergeben, bestätigte Polizeisprecher Thomas Keiblinger einen Bericht des “Kurier” am späteren Nachmittag.
Bei Ameisensäuremethylester handelt es sich um eine farblose Flüssigkeit mit ätherischem Geruch. Die Säure wird etwa als Lösungsmittel für Öle, Fette, Fettsäuren oder für Acrylharze verwendet.
Ähnlicher Fall im Juli 2016
Am 1. Juli 2016 war ein Sanitäter bei einem Einsatz in der Leopoldstadt von einer ätzenden Flüssigkeit verletzt worden. Ein Unbekannter hatte das Plastikfläschchen auf der Scheibe des Wagens hinterlassen, als der Mann es entfernte, zerbrach es und die Flüssigkeit rannte ihm über zwei Finger. Erst am nächsten Tag verspürte der Sanitäter Schmerzen, im Krankenhaus wurde festgestellt, dass er mit einer ätzenden Flüssigkeit in Kontakt gekommen war. Um welche Substanz es sich gehandelt hatte, blieb unklar, weil der Sanitäter das Fläschchen umgehend in einem Mistkübel entsorgt hatte. Ein Täter konnte von der Polizei nicht ausgeforscht werden.
(apa/red)