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Born to be safe: Die besten Tipps für einen unfallfreien Start in die Motorrad-Saison

Unfall mit Motorrad
Unfall mit Motorrad ©tomas - Fotolia.com
Die Sonne strahlt, die Natur präsentiert sich in einem satten Grün und der Rollsplit ist von den Straßen: Der Frühling ist da und das Motorrad wird wieder aus der Garage geholt und für die erste Tour fit gemacht. Dann kommt der Helm auf den Kopf und schon darf der Motor laut aufheulen. Für viele Österreicher ist das Motorradfahren nicht nur ein Hobby sondern eine Lebenseinstellung: Born to be wild! Die Freiheit genießen, in dem man über einsame Landstraßen fährt, den Fahrtwind am ganzen Körper spürend und alle Sorgen hinter sich lassend. Viele vergessen dabei nur zu gern den hohen Gefährlichkeitsgrad, den diese beliebte Freizeitbeschäftigung mit sich bringt.

Laut Statistik Austria ist die Anzahl der Verletzten bei Motorradunfällen 2011 stark angewachsen. Demnach gab es vergangenes Jahr 3.108 Verletzte und Getötete im Straßenverkehr. Das ist ein Anstieg von 13 Prozent. Damit gibt es täglich knapp neun Verletzte, viele müssen sogar ihr Leben lassen. Addiert man die Zahlen, die auf die weiteren Zweiräder, wie etwa Moped, entfallen, kommt man auf mehr Verletzte und Getöte, als die Statistik den Autofahrern zuspricht. Das hat einen Grund. Denn ein Motorradfahrer ist trotz fester Bekleidung und eines Helms zwar gut geschützt, wird aber gegen ein Auto oftmals das Nachsehen haben. Deshalb gilt es gewisse Verhaltensregeln einzuhalten, um es gar nicht erst zu einem Unfall kommen zu lassen.

Punkt 1: Die richtige Ausrüstung
Bevor man auf sein Motorrad steigt, gilt es, die Ausrüstung zu überprüfen. Der Helm sollte in einwandfreiem Zustand sein. Schon kleinste Risse könnten die Sicherheit beeinflussen. Obligatorisch sind Motorradjacke und die passende Hose. Leder ist das beste Material, da es sehr reißfest ist. Eine Investition in einen Rückenprotektor ist zudem sehr sinnvoll. Außerdem sollte man nicht ohne Handschuhe losfahren. Sie verhindern Schürfwunden beim Sturz auf den Asphalt. An den Gelenken müssen sie zusätzlich verstärkt sein. Die richtigen Stiefel gehen über den Knöchel, sollten aber dennoch nicht zu eng sitzen.

Punk 2: An die Regeln halten
Auf der Strecke gelten dann die einfachen Regeln, die für jeden Verkehrsteilnehmer obligatorisch sind: Rücksichtsvoll und nicht zu schnell fahren. „Die meisten Unfälle passieren im Geschwindigkeitsrausch“, weiß Experte Experte Hanns-Ulrich Brockhaus von ERGO Direkt Unfallversicherung. „Weitere Risikofaktoren sind riskanten Überholmanövern, Unachtsamkeit und Missachtung der Vorrangregeln. Die Folgekosten eines Verkehrsunfalls auf Österreichs Straßen betragen jährlich über 10 Milliarden Euro“. Es gilt also, dem Rausch der Geschwindigkeit zu widerstehen. Sollte man doch mal etwas schnell unterwegs sein, ist es wichtig, den richtigen Bremsvorgang zu beachten. Bei Vollbremsungen benutzt man deshalb Vorder- und Hinterradbremse. So verhindert man, dass das Vorderrad abhebt und erhält sich den optimalen Gripp. Für die optimale Abstimmung ist ein Training empfehlenswert. Hierfür kann man sich einen Termin auf einer Teststrecke vereinbaren. Hier lernt man, auf gerader Strecke die richtige Motorik der Vollbremsung. Außerdem kann man sich mit dem individuellen Verhalten seiner Maschine vertraut machen.

Gerade in Kurven reagiert jedes Motorrad anders. Bremst man falsch, kommt es schnell zum Querstellen und man wird abgeworfen. Man muss den richtigen Bremspunkt erwischen und die Räder auf dem Boden halten. Es hilft auch, mit der optimalen Schräglage in die Kurve zu gehen. Mit schweren Maschinen sollte man einen geringeren Neigungswinkel wählen, als mit leichteren. Hektische Lenkbewegungen gehören vermieden, viel besser ist es, mit einer genauen Abstimmung aus leichten Handbremszügen und Kuppeln in die Kurve zu gehen. Auch hier ist es wichtig, auf ruhigeren Straßen zu üben und sich das Verhalten seines Motorrads anzuschauen. Ein weiterer Punkt ist die Fahrbahnbeschaffung. Bei Rollsplit oder Unebenheiten ist von einer allzu waghalsigen Schräglage abzusehen. Hier sollte die Kurve aufrecht durchfahren werden.

Punkt 3: Die richtige Gruppendynamik
Was gibt es Schöneres, als in einer großen Gruppe eine Ausfahrt zu machen? Unterwegs kann man das Easy-Rider-Feeling aufkommen lassen und dann abends bei einem Bier zur Ruhe kommen. Doch auch bei Gruppenfahrten gibt es wichtige Regeln, die Unfälle vermeiden lassen. Hier sollte man immer auf die schwächsten Fahrer im Pulk eingehen. Streckenlänge und Fahrtempo müssen ihnen angepasst sein. Ist die Ausfahrt zu lange gewählt, könnte beim unerfahrenen Bikern die Konzentration nachlassen. Selbiges gilt für die Geschwindigkeit. Durch diese Art der Überanstrengung werden Unfälle provoziert. Zudem sollte man in der Gruppe nie überholen. Die schwächsten Fahrer sollte man daher überhaupt nach vorne beordern, damit sie Tempo und Kurvengeschwindigkeit vorgeben.

Beachtet man diese wenigen simplen Regeln, ist man um einiges sicherer auf der Straße. Denn auch wenn der Spaß im Vordergrund steht, höchste Priorität sollte immer noch bei der Sicherheit liegen. Sollte man sich dennoch im Rausch der Geschwindigkeit verlieren, hilft es sich ein paar simple Zahlen zu den jährlichen Folgekosten von Verkehrsunfällen ins Gedächtnis zu rufen: rund 18 Millionen für Rettungseinsätze, 100 Millionen Euro für medizinische Behandlungskosten und stolze 2 Milliarden Euro Sachschäden.

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