Dies ergab eine Untersuchung, die im Jahr 2005 im Rahmen des Projektes Statistikplattform Bodensee durchgeführt wurde.
Die Untersuchung mit dem Titel Wahrnehmungshorizonte und Mobilitätsverhalten der Bevölkerung in der Bodenseeregion wurde vom Vorarlberger Landesarchiv/Institut für sozialwissenschaftliche Regionalforschung in Bregenz im Rahmen der Statistikplattform Bodensee durchgeführt. Dabei wurden 1.214 Interviews geführt, die Aufschluss geben über die Beliebtheit einzelner Orte, die Identifikation mit der Bodenseeregion , das Mobilitätsverhalten der dort wohnhaften Bevölkerung sowie die Einschätzung der Wohnbevölkerung hinsichtlich der Stärken und Schwächen der Region.
Wichtigste Orte am See
Kontakte über die Staatsgrenzen
Die Frage nach dem Einfluss auf das Reiseverhalten nach Ende der Grenzkontrollen zwischen Österreich und Deutschland ergab, dass sich für 18 Prozent der Bodenseebewohner das Reiseverhalten nicht verändert hat bzw. für 22 Prozent des österreichischen und deutschen Teils der Region. Jüngere Personen zeigten dabei stärkere Verhaltensänderungen als ältere. Motivierend für die gesteigerte Mobilität sei insbesondere der Wegfall bürokratischer Kontrollen an der Grenze. Einschränkungen im Reiseverhalten ließen sich dagegen auf stärkeren Verkehr und höhere Preise zurückführen.
Region wird als Einheit empfunden
Während sich der Anteil der deutschen Bewohner der Bodenseeregion, die sich mit Menschen jenseits der Grenze stärker verbunden fühlen, als mit Leuten aus den eigenen Landesteilen auf 36 Prozent beläuft und der Anteil der Vorarlberger auf lediglich 24 Prozent, liegt dieser in den Schweizer Kantonen der Region sogar bei 49 Prozent.
Stärken und Schwächen der Region
Als besondere Stärken der Region werden der See (46 Prozent), die Landschaft (43 Prozent), Sport- und Freizeitmöglichkeiten (16 Prozent) und das Klima (15 Prozent) genannt. Schwächen dagegen sind laut den Befragten neben dem Hauptkritikpunkt Verkehr Aspekte wie Vermassung (8 Prozent), zu starke Verbauung (6 Prozent) und hohe Preise (6 Prozent). Dieser Gesichtspunkt stellt vor allem in den Augen der Deutschen mit 9 Prozent ein Problem dar, gegenüber 4 Prozent der Schweizer und lediglich 2 Prozent der Österreicher. Insgesamt betrachtet sind 29 Prozent der in der Bodenseeregion wohnhaften Personen zufrieden.
Das Projekt Statistikplattform Bodensee wird von der EU durch das INTERREG IIIA Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein gefördert sowie durch Finanzhilfen des Schweizer Bundes. Projektkoordinator ist die Internationale Bodenseekonferenz (IBK).
Die ausführlichen Ergebnisse der Studie stehen auf der Internetseite des Projektes Statistikplattform Bodensee: www.statistik.euregiobodensee.org sowie unter www.bodenseekonferenz.org zum Download bereit. Ansprechpartner für die Untersuchung ist Prof. Dr. Alois Niederstätter, Vorarlberger, Landesarchiv, Kirchstraße 28, A-6900 Bregenz, 0043-(0)5574-511-45005, E-Mail: alois.niederstaetter@vorarlberg.at.