Spitzenreiter der Ahnungslosigkeit
Das war keine Landtagswahl, sondern eine Abstimmung in der Flüchtlingsfrage, mutmaßen gevifte Analysten, und recht haben sie. Die österreichische Politik plagt sich – im Gegensatz zur erwachten Zivilgesellschaft – offenkundig in der aktuellen Flüchtlingssituation und die FPÖ eben am meisten. Manfred Haimbuchner und HC Strache geben wenigstens ungeniert zu, dass sie nicht den geringsten Schimmer von der Materie, geschweige denn einen Ansatz von Lösungen parat haben. Das gefällt den Leuten. Zumindest in Oberösterreich, zumindest 2015.
Ich mach dich Bürgermeister
Zunehmend an Zahl und Grenzwertigkeit, phantasieren Hasspostings in den Sozialen Medien blauer Meinungsmacher bereits von der “stärksten und bestimmenden Kraft im Lande” und der absoluten Macht im Bund und den Ländern. Einen potenten Auftakt dazu könnte wahrlich ein bahnbrechender Sieg der Freiheitlichen bei der kommenden Wienwahl darstellen. Strache lässt sich von Medien der Neigungsgruppe Sensation & Testosteron zum Bürgermeisterkandidaten upgraden und gibt zumindest vor, tatsächlich in der Bundeshauptstadt Nummer Eins werden zu wollen. Doch er irrt. Denn das sprichwörtliche Wienerherz ist einfach zu gutmütig und gemütlich für einen derartigen Blattschuss ins Blaue.
WählerInnen der Herzen
Ihr schlechter Ruf wird den BewohnerInnen der Bundeshauptstadt wohl bei der kommenden Landtagswahl ordentlich auf den Kopf fallen. Der Bürgerkrieg in Syrien wird, und das hat uns die Wahl in Oberösterreich gezeigt, offensichtlich im Hausruckviertel, im Innviertel, im Mühlviertel und im Traunviertel entschieden. Es ist anzunehmen, dass ein Großteil der WienerInnen in seiner arroganten Ahnungslosigkeit das einfach noch nicht erkannt hat und die Freiheitlichen ihr blaues Wunder erleben lassen wird. Wien ist anders. Wien wählt anders.