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Bewaffneter Raubüberfall auf Bipa in Wien-Ottakring: Haftstrafe

Er wollte "zu Geld kommen" und raube eine Bipa-Filiale aus.
Er wollte "zu Geld kommen" und raube eine Bipa-Filiale aus. ©APA
"Ich wollte einfach zu Geld kommen": Ein 30-Jähriger, der im Vorjahr einen Bipa in Ottakring überfallen hatte, indem er der Kassierin eine Gaspistole in den Bauch drückte und mit der anderen Hand die Lade an sich riss, wurde nun im Straflandesgericht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.Wien. Der gebürtige Serbe machte vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Stefan Renner) geltend, er habe in seiner Heimat “nur hin und wieder Arbeit gefunden” und seinen Lebensunterhalt weitgehend mit elterlichen Zuwendungen bestritten.

Weil er schließlich heiraten wollte und dafür Geld brauchte, sei er nach Wien gekommen, vorgeblich um sich eine Arbeit zu suchen.

Bipa-Filiale in Ottakring ausgeraubt

Stattdessen marschierte er allerdings am 16. Dezember 2015 in eine Bipa-Filiale in der Thaliastraße, legte an der Kassa einige Waren auf das Förderband und zückte plötzlich eine Schusswaffe, als die Angestellte ihm die Rechnung präsentierte.

Weil die geschockte 30-Jährige, die bei dem Überfall einen psychischen Zusammenbruch erlitt, nicht sofort reagierte, bediente sich der Räuber selbst und flüchtete mit 3.200 Euro.

Drogen mit Geld finanziert

Das erbeutete Geld habe er zu Hause zur Finanzierung seines Drogenbedarfs verwendet, erklärte der Angeklagte. Als er wieder pleite war, begab er sich neuerlich nach Wien, wo er im April innerhalb von acht Tagen in vier verschiedenen Geschäften jeweils so lange zuwartete, bis der Kassen-Bereich leer war. Diese Momente nutzte er, um mit einem Schraubenschlüssel in professioneller Manier die Kassen herauszubrechen und damit davonzulaufen.

Da er sich bei seinen Taten auf ein eng begrenztes Grätzel beschränkte, begaben sich bei einer Supermarkt-Kette beschäftigte Detektive bereits zielgerichtet auf die Suche nach dem Kriminellen, dessen Äußeres aufgrund von Bildern aus Überwachungskameras bekannt war. Am 22. April wurde der 30-Jährige erkannt und nach dem Betreten einer Bipa-Filiale festgenommen. Bei seinen Einbruchsdiebstählen hatte er bis dahin rund 7.250 Euro erbeutet.

“Ich wollte einfach zu Geld kommen”

In der Verhandlung war der Angeklagte umfassend geständig: “Ich wollte einfach zu Geld kommen.” Seine durchaus gewaltbereite Vorgangsweise wurde bei der Strafbemessung erschwerend berücksichtigt. Als ihn eine Mitarbeiterin nach einem Einbruchsdiebstahl verfolgen wollte, hatte er sie mit dem Schraubenzieher bedroht und damit daran gehindert, ihr Vorhaben fortzusetzen.

Bei dem Raubüberfall hatte sich ihm wiederum ein portugiesischer Erasmus-Student in den Weg gestellt, worauf der Täter mit einem Pfefferspray den 23-Jährigen zwang, diesen freizugeben.

(APA)

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