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Bewaffnete stürmen Büro von Erdogan-Partei in Istanbul

Schwere innenpolitische Zeiten für Präsident Erdogan
Schwere innenpolitische Zeiten für Präsident Erdogan
Istanbul kommt nicht zur Ruhe: Nach der am Dienstag blutig zu Ende gegangenen Geiselnahme in einem Gerichtsgebäude haben nun zwei bewaffnete Männer am Mittwoch ein Büro der Regierungspartei AKP gestürmt.

Über die Motive der Täter war zunächst nichts bekannt. Laut Medienberichten schlugen die Angreifer ein Fenster in der obersten Etage des siebenstöckigen Gebäudes im asiatischen Teil von Istanbul ein und hängten eine mit einem Schwert bedruckte türkische Fahne heraus. Die Polizei zog Einsatzkräfte vor dem Gebäude zusammen; auch Krankenwagen fuhren auf.

Zweiter Angriff binnen 24 Stunden

Am Dienstag waren zwei bewaffnete Linksextremisten ebenfalls in Istanbul in ein Gerichtsgebäude eingedrungen und hatten einen Staatsanwalt als Geisel genommen. Die beiden Täter wurden von der Polizei erschossen, der Staatsanwalt erlag in der Nacht im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die von Präsident Recep Tayyip Erdogan gegründete islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) regiert die Türkei seit Ende 2002. Derzeit bereitet sich die AKP wie die anderen türkischen Parteien auf die am 7. Juni bevorstehende Parlamentswahl vor.

22 Festnahmen nach erstem Anschlag

Nach dem blutigen Ende der Geiselnahme hat die Polizei am Mittwoch in der südlichen Stadt Antalya 22 Studierende festgenommen. Nach Polizeiangaben werden sie verdächtigt, der linksradikalen Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) nahe zu stehen.

Die private Nachrichtenagentur Dogan meldete, es gebe Hinweise, wonach die DHKP-C in Antalya ähnliche Aktionen wie in Istanbul geplant habe. Der Anwalt der Verdächtigen wies die Vorwürfe zurück. Eine Gedenkzeremonie für den ermordeten Staatsanwalt Kiraz war im Lauf des Tags vor dem Gerichtsgebäude vorgesehen. Die anschließende Trauerfeier sollte in Anwesenheit des türkischen Regierungschefs Ahmet Davutoglu in der Eyüp-Sultan-Moschee stattfinden. (red/APA/dpa)

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