Betrüger erschlichen von 89-Jähriger in Floridsdorf 190.000 Euro und Schmuck
Eine heute 89-Jährige aus Wien-Floridsdorf ist in den Jahren 2004 bis 2008 um mehr als 190.000 Euro betrogen worden. Täter waren eine unbekannte Frau, die sich als Kartenleserin ausgab, und ein Mann, der vortäuschte, das Vermögen der Seniorin gewinnbringend anzulegen. Das Opfer erstattete erst 2014 Anzeige. Die Polizei veröffentlichte am Montag Fahndungsfotos des gesuchten Mannes.
Betrug durch Kartenleserin und Liebesbriefschreiber
Die ältere Frau hatte die Kartenleserin im Jahr 2000 über ein Zeitungsinserat kennengelernt, berichtete Polizeisprecher Christoph Pölzl. In weiterer Folge stellte ihr die Betrügerin den Mann vor, der das Geld der Frau angeblich in der Schweiz vermehren wollte. Er erschlich sich zusätzliches Vertrauen, indem er der Seniorin Liebesbriefe schrieb.
Dem Opfer wurde in dem fünfjährigen Tatzeitraum außerdem Schmuck im Wert von 4.000 Euro herausgelockt. Die Täter redeten der heute 89-Jährigen laut Pölzl ein, die Stücke seien “vom Bösen behaftet” und müssten davon befreit werden. Auch plötzlich im Garten der Frau liegende tote Vögel und ein dort abgelegter Totenschädel verleiteten die Seniorin dazu, weiterhin für die vermeintlichen Dienste der Kartenleserin Geld zu bezahlen.
Mutmaßlicher Betrüger wird gesucht
In den vergangenen Jahren hatte das Opfer nur sporadisch Kontakt mit den beiden Betrügern. Verdacht schöpfte die Frau erst, als sie im Jahr 2014 im Krankenhaus lag und der Kartenleserin ihre Schlüssel anvertraute. “Danach war das ganze Haus umgeräumt”, sagte Pölzl.
Die Ermittler stellten Bilder des männlichen Täters sicher. Informationen zu den beiden Gesuchten nimmt das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle West unter der Telefonnummer 0131310–67800 entgegen. Die Zeugenhinweise werden vertraulich behandelt.
(apa/red)
