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Berittene Polizei in Wien: Pfotenhilfe sieht in geplantem Vorhaben Tierquälerei

Die Organisation Pfotenhilfe kritisiert eine berittene Polizei scharf.
Die Organisation Pfotenhilfe kritisiert eine berittene Polizei scharf. ©APA/DPA/JULIAN STRATENSCHULTE
Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) will eine berittene Polizei für Wien prüfen lassen. Heftige Kritik dafür gibt es von der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe, die Pferde im Polizeieinsatz als tierschutzrelevantes Problem sehen.
Kickl will berittene Polizei prüfen lassen
FPÖ besteht auf Pferdestaffeln
Strache fordert berittene Polizei

Nachdem am vergangenen Donnerstag bekannt wurde, dass Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) eine berittene Polizei für Wien prüfen lassen will, stellt sich nun die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe vehement gegen eine solche Nutzung von Pferden.

In einer Aussendung wird darauf hingewiesen, dass neben Fiakern auch Pferde im Polizeieinsatz ein tierschutzrelevantes Problem darstellen. “Dass gerade die FPÖ, die sich in der Opposition immer als tierfreundlich dargestellt und auch gegen Fiaker ausgesprochen hat, so etwas unberücksichtigt lässt, macht Tierfreunde sprachlos”, so die Aussendung.

Berittene Polizei als Tierquälerei: “Pferde sind Fluchttiere”

Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler: “Als erfahrene Praktikerin im uneigennützigen Umgang mit Pferden kann ich dieses Vorhaben nur strikt ablehnen. Pferde sind Fluchttiere, die schon durch kleinste Unregelmäßigkeiten beunruhigt sind und bei Lärm oder plötzlich auftauchenden Hindernissen schnell einmal durchgehen und sich selbst und andere schwer verletzen können. Die schweren Fiakerunfälle im letzten Jahr sind der traurige Beweis.”

“Ich kann auch aus eigener Erfahrung von äußerst gefährlichen Situationen beim Einsatz von Pferden bei einer Demonstration berichten. Die Polizeipferde in München waren damals schweißüberströmt und konnten von den Polizisten kaum gebändigt werden. Die Trillerpfeifen, Megaphone, Sprechchöre und auch die Banner machten sie hochnervös, wodurch sie die Augen vor Angst weit aufrissen, sich aufbäumten und laut wieherten. Man mag sich nicht vorstellen, was passiert, wenn so eine Demonstration außer Kontrolle gerät und die Pferde mitten in der Menge durchgehen und ohne Rücksicht auf Hindernisse losgaloppieren”, so Stadler weiter.

Weiters wird in der Pfotenhilfe-Aussendung das Polizei-Training der Pferde als tierquälerisch kritisiert. Da jede Nutzung von Pferden eine Belastung für die Tiere darstellt, appelliert man abschließend daran, die Tiere nicht in der Stadt einzusetzen.

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