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Bei FPÖ-Regierung: "Österreich würde geächtet"

Ein Schweizer Politikexperte warnt vor einer FPÖ-Regierung.
Ein Schweizer Politikexperte warnt vor einer FPÖ-Regierung. ©APA
Der Schweizer Politikexperte Gerhard Schwarz warnte wenige Tage vor der Bundespräsidentenwahl vor einer Ächtung Österreichs unter einer FPÖ-Regierung.
"Warnung" vor Hofer
Wie viel Macht hat der Bundespräsident?

“International verschrien und geächtet würde Österreich mit einem FPÖ-Kanzler noch viel stärker als vor sechzehn Jahren, als Wolfgang Schüssel mit der FPÖ zusammenspannte”, sagte der frühere Chef des Think Tanks “Avenir Suisse” der Zürcher “Weltwoche”.

Die “Weltwoche” gilt als publizistisches Sprachrohr der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP), die mit ihrem strammen Anti-EU- und Anti-Ausländer-Kurs auf einer Linie mit der FPÖ zu sein scheint. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hob im Präsidentschaftswahlkampf immer wieder das Schweizer Modell der direkten Demokratie als Vorbild hervor, dem er nacheifern möchte.

FPÖ sei “Sammelbecken der Unzufriedenen”

Der Vergleich zwischen FPÖ und SVP sei “nicht zutreffend”, betonte Schwarz in dem Interview. Während die SVP nämlich über 100 Jahre aus der Partei der Bauern und Gewerbetreibenden gewachsen sei, handle es sich bei der FPÖ um “eine Partei ohne Wurzeln, ohne Geschichte; sie war und ist Sammelbecken der Unzufriedenen”. Zwar sei auch die SVP durch “Bewirtschaften des Protestwählerpotenzials” zur größten Partei des Landes aufgestiegen, “aber in der SVP sind die Wurzeln und das Verantwortungsgefühl für den Staat stärker ausgeprägt als in der FPÖ”.

Die “optimistische Interpretation” eines Wahlsieges von Norbert Hofer wäre, dass er der FPÖ bei den Nationalratswahlen eher schaden würde: “Bei den Wechselwählern schlägt das Pendel dann zurück”, so der gebürtige Vorarlberger und frühere NZZ-Journalist Schwarz. Auch wäre ein Präsident Hofer “weniger gravierend für Österreich” als ein Bundeskanzler Heinz-Christian Strache. Die FPÖ müsste sich wohl auch einen Koalitionspartner suchen, “der hoffentlich aufpassen würde, dass es nicht zu Verstößen gegen demokratische Prinzipien kommt”, hofft der Experte.

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(APA/Red)

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