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Bedrohung im Stiegenhaus

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Drohgebärden im Stiegenhaus haben einer 49-jährigen Wienerin sechs Monate bedingte Haft eingebracht. Die Frau hatte am 22. Februar in volltrunkenem Zustand vor ihrer Wohnungstür mit zwei Messern gestikuliert und dabei eine Hausbesucherin bedroht.

Abgespielt hatten sich die Szenen in einem Mietshaus in Penzing. Dort hatte die Frau am frühen Abend schon einige Alkoholika intus, als sie gegen 19.00 Uhr laut schreiend auf dem Gang im dritten Stock herumging und dabei die beiden Messer wetzte. Was sie dort vorhatte, war ihr selbst nicht mehr erinnerlich, dafür aber jener Frau, die ihre Tochter besuchen wollte und dabei auf die rabiate Hausbewohnerin im Stiegenhaus traf.

Schon beim Betreten des Gebäudes habe sie laute Schreie gehört, erinnerte sich die Besucherin. Sofort habe sie an die Nachbarin ihrer Tochter gedacht, die sie dann tatsächlich am Stiegenaufgang stehen sah. „Sie hat die Messer zusammengeschlagen und geschrien: ’Was willst du, du Drecksau’.“ Die Bedrohte hielt wohlweislich Abstand und benachrichtigte dafür die Polizei.

Diese holte die Frau später direkt aus dem Bett, wo sie ihr „Kater“ plagte, wie sie vorbrachte. Wie es zu den turbulenten Szenen kam, konnte sie sich nicht mehr erklären. „Ich hab’s Wasser und das WC am Gang, ich muss oft raus“, versuchte die Frau das Geschehene zu rekonstruieren. „Das muss irgendwie unterbewusst gewesen sein.“ Außerdem komme die fragliche Bewaffnung für sie gar nicht in Frage, protestierte sie: „Es gibt ja nur a Brotmesser und a Wurstmesser, und des Besteck, mehr hob’ i net.“

Und die Beschimpfung?, erkundigte sich die Richterin. „Sagen kann man viel, wenn man b’soffn ist“, gab die Frau zurück. Einen Rausch bis zur Besinnungslosigkeit konnten die Polizisten, bei ihrer Festnahme nicht feststellen, wiewohl sie „nicht unbedingt einen sehr sicheren Stand und Gang hatte“, wie ein Beamter zu Protokoll gab.

Die 49-Jährige, die bereits einschlägig vorbestraft ist, gelobte ob des milden Urteils Besserung: „Ich hab’ mir das zu Herzen genommen. Auch in der Zelle hab ich’s erzählt: Ich trink nicht einmal ein Achterl mehr.“

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