Der 4. Bezirk zählt zu einem “inneren” Bezirk, ist dicht besiedelt und hat wenig Grünflächen. Über 31.000 Wiener (Stand: 2015) leben in Wieden und einige unter ihnen leben nicht “in Wieden”, sondern “auf der Wieden”.
Geschichte der Straßennamen in 4. Bezirk
In den Urkunden taucht der Bezirk, hier war er noch nicht Teil Wiens, erstmals 1137 auf und war eine der Vorstädte. In die Stadt wurde er 1850 integriert. Noch heute findet man in einigen Straßennamen die Geschichte der Stadt.
Karlsplatz
Der Karlplatz liegt im 1. und 4. Bezirk und existiert seit 1899. Während der Pestepidemie 1713 legte Kaiser Karl VI. ein Gelübde ab, eine Kirche zu bauen und so entstand der Platz.
Schwarzenbergplatz
Der Platz wurde nach Karl Philipp Fürst Schwarzenberg (1771 bis 1820) bennannt. Er war ein Feldmarschl im Jahr 1812 und Oberbefehlshaber der alliierten Truppen beim Sieg über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813. 1814 leitete er den Feldzug in Frankreich bis zum Einzug in Paris.
Belvedere – Belvederegasse
Die Gasse wurde 1823 angelegt und hieß bis ca. 1860 “Ferdinandgasse”. Sie ist benannt nach dem Schloss Belvedere. Der Name für das Schloss bedeutet “schöne Aussicht”. Am 15. Mai 1955 wurde im Oberen Belvedere der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet. Das Schloss liegt im 3. Bezirk.
Favoritenstraße
Die Favoritenstrasse reicht vom 4. in den 10. Bezirk und erhielt 1903 den heute bekannten Namen. Benannt ist es nach dem kaiserlichen Lustschlosss “Favorita”. Angelegt wurde die Straße einst um eine Verbindung zwischen dem Schloss und den kaiserlichen Gründen auf dem Laaer Berg herzustellen.
Operngasse
Die Gasse erstreckt sich vom 1. in den 4. Bezirk und ist nach der 1861 bis 1869 erbauten Staatsoper benannt.
Taubstummengasse
Die Gasse gibt es seit ca. 1816 und ist benannt nach einem Taubstummeninstitut, das dort bis 1912 stand.
Tausigplatz
Der Platz wurde erst 2013 nach Franzikska (1895 bis 1989) und Otto (1922 bis 2011) Tausig benannt. Beide engagierten sich unter anderem für die Friedensbewegung und Flüchtlingshilfe.
Gußhauerstraße
Die Straße ist benannt nach einer 1750 errichteten Kanonengießerei (“Gusshaus”).
Schwindgasse
Die Gasse ist nach dem Maler Moritz von Schwind(1804 bis 1871) benannt. Er war für die malerische Aussengestaltung der Oper verantwortlich.
Wohllebengasse
Benannt ist die Gasse nach Stephan Edler von Wohlleben (1751 bis 1823). Er war Finanzbeamter und von 1804 bis 1823 Bürgermeister von Wien.
Argentinierstraße
Die Umgebung rund um die heutige Argentinierstraße hieß früher “Haferpoint”, 1700 “Alleegasse”, teilweise bis 1862 “Sophiengasse”, später “Obere und untere Aleegasse” und bis 1921 “Aleegasse”. 1921 erhielt sie den heutigen Namen und erinnert an die 5-Millionen-Peso-Spende Argentiniens an Österreich nach dem Ersten Weltkrieg.
Weyringergasse
Wann die Gasse benannt wurde ist unbekannt. Namensgeber ist Josef Weyringer (1799 bis 1869). Er war Samenhändler und Ziergärntner.
Schönburgstraße
Alexander Fürst Schönburg-Hartenstein (1826 bis 1896) war ein Diplomat und Förderer der Kunst. Nach ihm wurde die Straße 1892 benannt.
Wiedener-Hauptstraße und Wiedner Gürtel
Die Hauptstraße führt von 4. bis 5. Bezirk und der Gürtel vom 4. in den 10. Bezirk. Beides soll an den Ort Wieden, abgeleitet von “Schenkung – Widmung” an das Heiligengeistspital erinnern und war namensgebend für den ganzen Bezirk.
Erfahren Sie mehr über die Geschichte Wiens im Vintage Vienna-Special auf VIENNA.at.
(NTA)