“Es wird Menschen über 85 zwar zugetraut, sich den 4-stelligen Code einer Bankomat-Karte zu merken, anscheinend aber nicht, eine Unterschrift unter einen Kreditkartenbeleg zu setzen. Das ist eine vollkommen unverständliche Praxis”, kritisiert Korosec die Bawag, die “risikopolitische Gründe” für die Vorgehensweise nennt. Bei anderen Banken gibt es die Praxis der Kreditkarten-Sperre ab 85 nicht.
Ablebensrisikoversicherung statt Kreditkarte bei Bawag
Der Fall eines Kunden des Geburtsjahrgangs 1930 erregt die Gemüter: Bereits einige Tage vor Ablauf seiner Kreditkarte am 31. Jänner 2016, wurde seine Karte gesperrt. Als die Tochter, die auf dem Konto zeichnungsberechtigt ist, nachfragt, wird durch einen Kundenbetreuer mitgeteilt, dass ihm keine neue Karte mehr ausgestellt werde. Als Grund wurde angegeben, dass “es sich um eine geschäftspolitische Entscheidung handelt, auf die wir keinen Einfluss haben”. Man bot dem Mann stattdessen eine Ablebensrisikoversicherung an, mit der er nochmals einen Kartenantrag stellen könne. Jedoch gebe es auch damit “keine Garantie, dass der Antrag positiv entschieden wird”.