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Batman vs Superman: Dawn Of Justice - Trailer und Kritik zum Film

In einer von Krieg und Terror erschütterten Welt scheint der Glaube an das Gute verloren. Das bekommt auch Superman zu spüren, dessen Heldentaten wegen ihrer Kollateralschäden Diskussionen auslösen - und mit Batman einen eigentlichen Verbündeten auf die Barrikaden bringen.

Im überladenen “Batman v Superman: Dawn of Justice” geraten die beiden Superhelden erstmals auf der Kinoleinwand aneinander. Die Erwartungen an das düstere Actionspektakel sind dementsprechend groß, und die Zweifel vor allem auf Einen fokussiert: Ben Affleck.

Batman vs Superman – Die Geschichte

Das Casting des 43-jährigen Oscarpreisträgers (“Argo”) als dunkler Ritter 2013, zehn Jahre nach seinem fulminanten Flop als und in “Daredevil”, hat unter Comic-Fans für einen Aufschrei gesorgt. Auch, weil erst kurz zuvor Christopher Nolans viel gepriesene “Dark Knight”-Trilogie mit Christian Bale zu einem Ende gekommen war.

Für jenen Batman, den Fans im Streifen zu sehen bekommen, offenbart sich der ohnehin wenig beliebte Affleck aber als Idealbesetzung: Der exzentrische Milliardär Bruce Wayne, der nächtens im Fledermauskostüm Verbrechern neuerdings das eigene Logo auf die Haut brennt, ist hier ein recht unsympathischer, verbitterter und ausgebrannter Zeitgenosse, den Affleck mit dem immerselben, resignierenden Gesichtsausdruck samt zusammengezogener Augenbrauen spielt.

Der Auslöser für seine bald obsessive Aversion gegen den “Daily Planet”-Reporter Clark Kent alias Superman (Henry Cavill) findet sich im blutigen Finale des Vorgängerfilms “Man of Steel” (2013), an den Regisseur Zack Snyder nahtlos anknüpft. Supermans erfolgreiche Auslöschung seines Erzfeinds General Zod hat nämlich nicht nur Metropolis in Trümmern hinterlassen, sondern auch in Gotham City zahllosen, darunter auch Bruce nahestehenden Menschen das Leben gekostet. Als vonseiten der Öffentlichkeit, Politik und Medien der Ruf laut wird, das außerirdische, gottähnliche Wesen in die Schranken zu weisen, ehe es seine Superkräfte womöglich für das Böse einsetzt, stimmt Batman als Hüter von Recht und Ordnung prompt mit ein: “Wenn auch nur eine einprozentige Möglichkeit besteht, dass er unser Feind ist”, sagt Batman, “müssen wir das ernstnehmen.”

Während Clark sich in weiterer Folge mit Selbstzweifeln plagt und Bruce mithilfe seines treuen Dieners Alfred (neu im Dienst: Jeremy Irons) technisch aufrüstet, um den Unliebsamen auszuschalten, lacht sich einer ins Fäustchen: Der Milliardär Lex Luthor (Jesse Eisenberg) zieht nämlich im Hintergrund unbemerkt jene Fäden, die zur baldigen Eskalation zwischen den Männern im Cape führt. Und bastelt heimlich an einer viel größeren Bedrohung, der zerstörerischen Kreatur Doomsday, die eine Zusammenarbeit der Rivalen verlangt – und mit Wonder Woman (Gal Gadot) eine weitere Mitstreiterin auf den Plan ruft.

Batman vs Superman – Die Kritik

Womit wir beim absoluten Highlight des Films wären: Schon bei der Weltpremiere in New York war es Wonder Woman, die für ihren fulminanten Auftritt mit Lasso, Schwert und Schild in den letzten Momenten des über zweieinhalbstündigen Films Begeisterungsstürme erntete. Nur spärlich setzen die Drehbuchautoren Chris Terrio (“Argo”) und David S. Goyer (“The Dark Knight”) die mysteriöse, groß gewachsene Frau zuvor ein, lassen sie immer wieder Bruce Waynes Weg kreuzen, bis sie schließlich furios in den Kampf mit einsteigt und damit den Grundstein für die Gründung der Gerechtigkeitsliga legt.

Man hätte gerne mehr von ihr gesehen – kann die von traumatisierten, verwaisten Männern geprägte Welt doch ohnehin mehr Frauenpower vertragen: Immerhin ist es die in “Man of Steel” völlig vernachlässigte Amy Adams als Clarks Freundin und Journalistenkollegin Lois Lane, die in “Batman v Superman” mit ihrer Recherche jene Machenschaften Lex Luthors aufdeckt, die Bruce und Clark inmitten ihrer Streitigkeiten übersehen. Und bei der Beilegung ebendieser spielt – wer sonst – Mutter Martha Kent (Diane Lane) eine tragende Rolle…

Der von Lex Luthor angekündigte “Gladiatorenkampf” zwischen Gott und Mensch, Tag und Nacht, Laseraugen und Willenskraft, ist dann übrigens so intensiv wie auch kurz. Schließlich dient “Dawn of Justice” auch als Einführung in das von Warner Bros. groß angelegte DC-Comics-Universum, das es mit dem bereits höchst erfolgreichen Marvel-Äquivalent aufnehmen soll. So sind in den kommenden Jahren zwei “Justice League”-Filme, ein eigener Batman-Streifen mit und von Ben Affleck sowie Spin-offs mit Wonder Woman und Aquaman geplant. Letzterer hat – ebenso wie u.a. The Flash – dann auch einen Kurzauftritt in diesem Film. Und ganz nebenbei wird auch noch die Origin-Story von Lex Luthor erzählt, den Jesse Eisenberg als manipulativen Soziopath mit verrücktem Lacher und ungesunder Fixierung auf Superman ein wenig zu nah an den Joker anlehnt.

Das ist – man ahnt es – zu viel des Guten. Der Film verliert sich zwischen all den Charakteren, denen er Rechnung tragen will, der religiös wie auch philosophisch angehauchten Frage, ob und welche Art von Superheld/Gott eine Gesellschaft braucht, und der politischen Botschaft, dass Furcht falsche Feindbilder kreiert. Das alles ist inhaltlich von Pathos, Vater-Komplexen, Psychospielchen und kaum Humor durchdrungen, und lässt visuell stellenweise zu wünschen übrig. Zwar fährt Snyder – sowohl in 2D als auch 3D und IMAX – sämtliche Geschütze von bombastischen Explosionen über wilde Autoverfolgungsjagden, monumentale Auftritte in Zeitlupe, rasant geschnittene Faustkämpfe, Schockmomente und gruselige Traumsequenzen auf und geht vor allem der dröhnende Sound unter die Haut. Aber bei mitunter billig wirkendem CGI beschleicht einen mitunter das Gefühl, dass der 250-Millionen-Dollar-Produktion am Weg das Geld ausgegangen ist.

(APA)

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