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Bank Austria schließt mehr als 100 Filialen

Die zum italienischen UniCredit-Konzern gehörende Bank Austria strafft ihr österreichisches Filialnetz drastisch, weil immer weniger Kunden in die Filialen kommen und ihre Bankgeschäfte lieber elektronisch erledigen. Bankchef Willibald Cernko wird in den kommenden 2 bis 3 Jahren etwa ein Drittel der jetzigen Niederlassungen auflassen, wie er ankündigte.


Zur Zeit hat die Bank im Inland rund 350 Filialen. Demnach machen bis 2015 mehr als 100 Niederlassungen dicht. Die gesamte Bankbranche wird um eine Filialschließungswelle nicht herumkommen. Österreich sei “overbanked” und “overbranched”. Hierzulande kämen nur 2.000 Kunden auf eine Filiale. Zur Wirtschaftlichkeit bräuchte es aber größere Einheiten und 4.000 bis 5.000 Kunden pro Zweigstelle, sagte Cernko.

Studien besagten, dass in den nächsten fünf Jahren ein Drittel des Bankstellennetzes in Österreich nicht zu halten sein werde, weil viele Menschen den “realen Marktplatz” nicht mehr frequentierten. Die Banken müssen reagieren. Auch die Bank Austria baut deshalb massiv ihr Internetbanking (inklusive Videobanking im Schichtdienst bis 22 Uhr am Abend) aus, für einfache Kontogeschäfte auch die Selbstbedienungsstellen.

Die Einschnitte dürften laut Cernko in seinem Haus noch weniger scharf ausfallen als bei anderen, weil die Bank schon heute in Ballungszentren stark vertreten ist und sie hier auch künftig ihren Schwerpunkt hat.

Leute kündigen will die Bank trotz der Schalterstellenschließungen nicht. Es soll wie bisher beim Nichtersatz freiwerdender Stellen bleiben. Seit zwei Jahren läuft ein Personalabbau, der bis 2015 die Reduktion des Mitarbeiterstands im Inland um 800 auf 10.000 Stellen vorgab. Bis 2020 gehen in der Bank Austria rund 4.000 Menschen in Pension (Regelpension). Damit sollte der Abbau weiter sozialverträglich erfolgen können, so Cernko.

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