Demnach waren die 150 Menschen unter den Tausenden Flüchtlingen, die in den vergangenen Wochen von Menschenschmugglern auf hoher See zurückgelassen worden waren. Ein Großteil dieser Bootsflüchtlinge sind Angehörige der Rohingya, eine in Myanmar verfolgte muslimische Minderheit; die meisten anderen sind Bangladescher.
Angesichts des ungewissen Schicksals der Rohingya-Flüchtlinge rief Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai zum Handeln auf. Die Regierung in Myanmar und die Weltgemeinschaft müssten sofort eingreifen, “um die unmenschliche Verfolgung der muslimischen Minderheit Rohingya in Burma zu stoppen”, forderte Afghanin Yousafzai in einer am Montag verbreiteten Mitteilung. “Die Rohingya verdienen die Staatsbürgerschaft in dem Land, in dem sie geboren sind und seit Generationen leben. Sie verdienen gleiche Rechte und Chancen. Sie verdienen es, behandelt zu werden, wie wir alle es verdienen behandelt zu werden – mit Würde und Respekt.”
Die pakistanischen Extremisten der Gruppe Jamaat-ul-Ahrar (JuA) riefen unterdessen die Rohingya in Myanmar zum “heiligen Krieg” in ihrem Land auf und forderten sie dazu auf, “das Schwert zu ergreifen”. Im vorwiegend buddhistisch geprägten Myanmar werden die Rohingya nicht selten als “illegale Migranten” aus Bangladesh betrachtet und angegriffen. Obwohl die Taliban an der Grenze zu Afghanistan selbst durch eine Offensive der pakistanischen Streitkräfte unter Druck geraten sind, boten sie den Muslimen in Myanmar ihre Unterstützung an. Die Jamaat-ul-Ahrar ist eine Splittergruppe der fundamentistischen Taliban in Pakistan.