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Autumn Blood - Kritik und Trailer zum Film

Die idyllische Atmosphäre der Tiroler Berge, gepaart mit düsteren Mischwäldern und der trügerischen Eintracht im Alpendorf: Im Thriller "Autumn Blood" begleitet man die Hauptdarstellerin Sophie Lowe auf ihrem Weg in eine Abwärtsspirale der Gewalt, wird die 16-Jährige doch nicht zur Zeugin des gewaltsamen Tods ihres Vaters und der schweren Erkrankung ihrer Mutter, sondern auch Opfer einer Vergewaltigung.

Die idyllische Atmosphäre der Tiroler Berge, gepaart mit düsteren Mischwäldern und der trügerischen Eintracht im Alpendorf: Im Thriller “Autumn Blood” begleitet man die Hauptdarstellerin Sophie Lowe auf ihrem Weg in eine Abwärtsspirale der Gewalt. In der österreichisch-amerikanischen Koproduktion lässt Regisseur Markus Blunder Bilder statt Schauspieler sprechen – ab 5. Dezember im Kino.

Inhalt zu “Autumn Blood”

Gleich in der Eröffnungsszene des Films nimmt das Grauen vor einer kleinen Almhütte seinen Anfang, als der Vater der jugendlichen Tochter (Sophie Lowe) und des kleinen Buben (Maximilian Harnisch) vor den Augen seiner Frau wortlos vom Bürgermeister des nahen Bergdorfes (Peter Stormare) erschossen wird. Nachdem die Mutter der Kinder Jahre später schwer erkrankt und schließlich stirbt, vergehen sich die beiden Söhne des Bürgermeisters an der jungen, fast kindlichen Frau. Als eine Sozialarbeiterin die Waisen in ihrem Heim aufsucht, machen sich die Männer aus dem Dorf auf, um das Opfer endgültig zum Schweigen zu bringen – die Flucht beginnt.

Außer wenigen auf Englisch gemurmelten Worten kommt der Thriller “Autumn Blood” gänzlich ohne Dialoge aus. Stummes Kopfnicken und Blickwechsel genügen, um die alltägliche Interaktion zwischen den Charakteren zu vermitteln, Szenen des Familienglücks werden durch das einträchtige Miteinander-Spielen der Geschwister oder die gemeinsame Arbeit auf der Alm dargestellt. Vorangetrieben wird die Handlung von den starken Bildern von Gewalt, Verzweiflung und Angst – diese leiden allerdings darunter, dass das Geschehen stets unkommentiert bleibt, wodurch gewisse Charaktere, etwa die beiden Söhne des Bürgermeisters (Gustaf Skarsgard und Samuel Vauramo), starr und fast linear wirken. Die Rollen sind von Anfang an vorhersehbar, wodurch die Figuren sich im Laufe des Films nicht wirklich entwickeln und auch die genretypische Spannung leidet.

Trailer zum Film:

Kritik zum Film “Autumn Blood”

Die 16-jährige Protagonistin und ihr Leidensweg spielen in dem Alpen-Thriller eine zentrale Rolle. Sophie Lowe verkörpert zwar überzeugend das Horrorszenario eines Vergewaltigungsopfers, das unter dem gesellschaftlichen Druck zu ersticken droht und sich in einer aussichtslosen Zwickmühle wiederfindet, doch die Illusion von Authentizität bröckelt an manchen Stellen des Films – zum Beispiel, wenn die auf der Alm aufgewachsene Jugendliche sich beim Feuerholzhacken und Wasserholen eher unbeholfen anstellt.

Dafür überzeugt die Kulisse des Films umso mehr. Atemberaubende Totalen der Berge Tirols werden im Zeitraffer präsentiert, Alpenseen, Bäche und Höhlen vermitteln sowohl die kalte Schönheit der österreichischen Alpen als auch ihre verborgenen Gefahren. Dunkle Wälder und in der Wildnis verwesende Tierkadaver verstärken die bedrohliche Atmosphäre – und man fühlt sich als Zuschauer bald genauso unerwünscht wie die gejagten Protagonisten. Regisseur Blunder, der davor bereits am Theater gearbeitet und Musikvideos gemacht hat, lässt bewusst die Natur sprechen – und ihre Sprache ist keine freundliche.

Trotz der ausdrucksstarken Bilder und des eleganten Minimalismus eines fast dialogfreien Films überzeugt “Autumn Blood” nicht zur Gänze. Die Rollen von Täter und Opfer sind zu klar eingeteilt, die Handlungen der Figuren nicht immer nachvollziehbar, und obwohl kein Erklärungsbedarf für die gezeigten Gräueltaten besteht, bleibt der Verlauf der Geschichte mit ihren allzu linearen Charakteren zu berechenbar. Es wird weder durchgehend Spannung erzeugt noch fesselt der Plot so sehr, dass man dem Ausgang der düsteren Alpenstory entgegenfiebert – obwohl es weder an Emotion noch an Blut mangeln würde.

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(APA)

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