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Autoschieberbande in Ungarn zerschlagen - Auch in Wien tätig

Die Autoschieberbande wurde von ungarischen Ermittlern ertappt.
Die Autoschieberbande wurde von ungarischen Ermittlern ertappt. ©APA (Sujet)
Einer international agierenden Autoschieberbande konnte von der ungarischen Polizei das Handwerk gelegt werden. Die Mitglieder der Bande haben in acht europäischen Ländern Fahrzeuge gemietet, nach Ungarn gebracht, als gestohlen gemeldet und mit gefälschten Papieren und manipulierten Fahrzeugdaten wieder auf den Markt gebracht. Auch Vermieter in Wien waren betroffen.

Eine Sonderkommission hat mehr als 100 Tatverdächtige ausgeforscht, darunter acht Rumänen, teilte die Polizei des Komitats Jasz-Nagykun-Szolnok am Mittwoch mit. Drei Personen befinden sich in Untersuchungshaft, drei weitere stehen unter Hausarrest. Der Schaden soll sich auf rund eine Milliarde Forint (umgerechnet rund 3,25 Mio. Euro) belaufen.

Autoschieberbande schädigte auch Wiener Vermieter

Die Bande war den Angaben zufolge seit 2014 aktiv – vor allem in Österreich, Deutschland und der Schweiz – und hat ausnahmslos hochwertige Fahrzeuge gemietet. Als “Kunden” wurden vielfach sozial schlecht gestellte Personen – unter ihnen Obdachlose – angeworben. Sie wurden so ausstaffiert, dass sie als gut betuchte Touristen auftreten konnten. Sie brachten die Autos das Ungarn und meldeten sie als gestohlen. Eine solche Anzeige wurde der Bande zum Verhängnis, da die Polizei erkannte, dass es sich um falsche Angaben handelte.

Kripo leistete Ermittlungsbeitrag

Die Ermittler des Landeskriminalamtes Oberösterreich haben bei der Aufklärung des Kriminalfalles einen wesentlichen Beitrag geliefert. Sie haben den mutmaßlichen Tätern insgesamt 84 betrügerische Anmietungen in Westeuropa – darunter 28 in Österreich – zuordnen können, teilte der zuständige Bereichsleiter Rudolf Frühwirth auf APA-Anfrage ergänzend mit.

Betroffen waren in Österreich Vermieter in Wien, Niederösterreich, der Steiermark und Oberösterreich. Die heimischen Kriminalbeamten waren von ihren ungarischen Kollegen nicht zuletzt aus sprachlichen Gründen darum gebeten, worden, nicht nur in Österreich zu ermitteln. Sie konnten den Verdächtigen über Österreich hinaus, auch in Deutschland 46, in der Schweiz und den Niederlanden jeweils vier sowie in Belgien und Italien ebenfalls eine Anmietung zuordnen. Diese Ergebnisse wurden in Absprache mit den ungarischen Sachbearbeitern der Staatsanwaltschaft Wien angezeigt. Diese trat das Strafverfahren dann an Ungarn ab.

(apa/red)

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