Nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft von Meaux lenkte der 31-Jährige seinen BMW “vorsätzlich” in das Restaurant im Departement Seine-et-Marne. Es handle sich vermutlich aber nicht um einen “Terrorakt”. Der 1985 geborene Mann war den Geheimdiensten und der Polizei nach Angaben des Ministeriumssprechers unbekannt und ließ sich ohne Schwierigkeiten festnehmen.
Mann wollte sich das Leben nehmen
Nach ersten Erklärungen des jungen Mannes lasse sich “ein terroristischer Hintergrund ausschließen”, hieß es auch aus Justizkreisen. Womöglich handelte es sich demnach um einen Selbstmordversuch. Der junge Mann habe angegeben, bereits am Sonntag versucht zu haben, sich das Leben zu nehmen. Er habe dann einen neuen Versuch beschlossen.
Ein Staatsanwalt schloss später einen Terrorzusammenhang ganz aus. Er habe daher Ermittlungen wegen vorsätzlicher Tötung eingeleitet. “Es besteht kein Zweifel, dass er aus freien Stücken beschloss, das anzurichten, was passiert ist”, sagte der stellvertretende Staatsanwalt von Meaux, Eric de Valroger, am Tatort. Es gebe Hinweise, dass der Mann unter dem Einfluss von Rauschgift stand.
Mehrere Schwerverletzte
Bei der Toten von Sept-Sors handle es sich um eine Zwölfjährige, sagte De Valroger, nachdem zuvor von einer 13-Jährigen bzw. Achtjährigen die Rede war. Unter den fünf Schwerverletzten ist laut der Polizei auch der kleine Bruder des Mädchens. Er soll in Lebensgefahr schweben. Laut De Valroger schwebt ein Dreijähriger in Lebensgefahr, er sei per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht worden. Acht weitere Menschen wurden leicht verletzt.
Das Auto sei durch die Terrasse der Pizzeria gefahren, sagte eine Zeugin dem Sender RMC. Die Zeitung “Le Parisien” berichtete, dass der Wagen dann die Glasscheibe des Restaurants durchbrach. “Die Hälfte des Autos ist ins Restaurant eingedrungen und hat alle Kunden und Mitarbeiter überfahren, die sich in seinem Weg befanden”, sagte ein Gendarm dem Blatt.
Ausnahmezustand in Frankreich
In Frankreich gilt nach einer Serie von Anschlägen der Ausnahmezustand. Erst vor fünf Tagen hatte ein Algerier bei einer Attacke mit einem Auto nahe Paris sechs französische Soldaten verletzt. In diesem Fall ermitteln anders als bei dem jetzigen Vorfall Anti-Terror-Ermittler – die genauen Hintergründe sind aber noch nicht geklärt. Der Fahrer war wenige Stunden nach der Tat auf einer Autobahn gestoppt und dabei verletzt worden.
(APA/Ag.)