Von Birgit Entner (VN)
Im vergangenen Jahr waren 536 Vorarlberger untauglich und 445 vorübergehend untauglich, wie aus der Anfragebeantwortung von Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) hervorgeht. Hauptgrund sind psychische und Verhaltensstörungen, berichten die “Vorarlberger Nachrichten” am Freitag. Häufig lautete die Diagnose auch Ernährungs- und Stoffwechselerkrankungen, Fehlbildungen oder Krankheiten des Ohres. Keines dieser Probleme hatten vergangendes Jahr die 1768 Vorarlberger die als tauglich eingestuft wurden. Sie können sich zwischen Zivildienst und Grundwehrdienst entscheiden.
Neos-Mandatar Douglas Hoyos, der die Anfrage an den Minister stellte, tritt für eine Überprüfung der Tauglichkeitsstufen ein. Außerdem regt Hoyos an, die Musterung zu einer Gesundenuntersuchung umzuwandeln und diese auf freiwilliger Basis für Frauen zu öffnen.
Kunasek will Wehrpflicht attraktiver machen
Zumindest die Überprüfung der Tauglichkeitsstufen steht im Regierungsprogramm. Noch hat das Verteidigungsressort aber keine Schritte gesetzt. Verteidigungsminister Kunasek will auch den Sold der Grundwehrdiener auf Mindestsicherungsniveau anzuheben.
Ob eine höhere Bezahlung auch jene Personen, die ihren Einberufungsbefehl nicht befolgt haben, überzeugt hätte einzurücken, ist fraglich. Dazu gehörten auch zwei Vorarlberger. Sollte bei ihnen der Verdacht von “schuldhafter Nichtbefolgung” des Einberufungsbefehls bestehen, wird ein Verfahren gegen sie eingeleitet.
Tauglichkeit in Vorarlberg
Tauglich
2013 waren in Vorarlberg 1868 stellungspflichtige Personen tauglich, 2015 waren es 1655, im vergangenen Jahr 1768.
Untauglich
Rund ein Drittel (596 Wehrpflichtige) war 2013 untauglich, 2015 sind es verhältnismäßig gleich viel (514 Personen), 2017 waren es 536. Als vorübergehend untauglich wurden 2013 über 500, zwei Jahre später 441 und im vergangenen Jahr 445 Personen eingestuft. 2017 waren 58 wegen psychischen und Verhaltensstörungen, 40 wegen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und 31 wegen Fehlbildungen untauglich.