Insgesamt besteht die 57 Tage dauernde Ausbildung aus einem theoretischen und praktischen Teil sowie den Lehrfahrten, wie ein Besuch der APA am Simmeringer Bahnhof zeigte. Sie zieht vor allem auch Quereinsteiger an, sagte Johanna Grismayr, Pressesprecherin der Wiener Linien.
So funktioniert die Ausbildung zum Wiener Bim-Fahrer
Obwohl die Anwärter 18 Tage lang mit einem “zweiten Aufpasser” fahren, werden sie recht bald ins kalte Wasser geschmissen. Schon am vierten Tag der Ausbildung müssen sie sich im Straßenverkehr beweisen. Alleine fahren dürfen sie aber erst nach bestandener Prüfung und einer Einschulung auf jeder Strecke in Wien, die auf die kritischen Hotspots aufmerksam machen soll.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrprüfungen weiß der Straßenbahn-Prüfling allerdings nicht, wann er getestet wird. Laut Silvia Franek, selbst Fahrerin und seit 17 Jahren bei den Wiener Linien, steigen die Prüfer quasi “in zivil” zu, um die Fähigkeiten der Anwerter jederzeit zu testen.
Straßenbahnfahrer ist beliebter Beruf
Generell gib es “mehr Interessenten als wir brauchen”, versicherte Gerald Svejnoha auf die Frage, nach der Beliebtheit des Berufes. Er selbst lenkt die 40-Tonner seit 14 Jahren durch Wien. Laut dem Ausbildner bewerben sich viele auf Anraten von Familie oder Freunden, die bereits für die Wiener Linien tätig sind. Ein positiver Bescheid für das Unternehmen, findet auch Svejnoha. Zu beklagen hat er lediglich den Frauenanteil, der mit 12,5 Prozent im ganzen Unternehmen eher gering erscheint.
Insgesamt lenken 1.550 Straßenbahnfahrer die 29 Tramlinien, die in Wien täglich unterwegs sind. Sie transportieren rund 306 Millionen Passagiere jährlich.
(APA/Red)