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Aufzucht seltener Waldrapp-Küken im Tiergarten Schönbrunn

Die Waldrapp-Küken im Tiergarten Schönbrunn
Die Waldrapp-Küken im Tiergarten Schönbrunn ©Daniel Zupanc
Füttern, streicheln, abwiegen: So sieht der Alltag von Corinna Esterer und Anne-Gabriela Schmalstieg derzeit aus. Die beiden sind Ziehmütter für 16 Waldrapp-Küken, die im Tiergarten Schönbrunn aufgezogen werden.
Die Waldrapp-Küken
Rapp ist Waldrapp-Pate

Bis Mitte Mai können die Besucher im Tiergarten Schönbrunn mitverfolgen, wie die Vogelexpertinnen die seltenen Vögel mit der Hand aufziehen. „Die Küken sind im Tierpark Rosegg geschlüpft und sind jetzt zwischen vier und elf Tage alt. Fast rund um die Uhr kümmern sich die Ziehmütter um ihre Schützlinge. Die Vögel werden dabei auf sie geprägt“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

32 Waldrapp-Küken im Tiergarten Schönbrunn

Eine zweite Gruppe von 16 Küken folgt in ein paar Tagen und wird außerhalb des Besucherbereichs aufgezogen. Die Prägung auf ihre Bezugspersonen ist entscheidend. Denn Mitte Mai übersiedeln die Ziehmütter mit den Vögeln vom Tiergarten Schönbrunn in ein Trainingscamp in Salzburg. Dort werden die Waldrappe drei Monate lang darauf trainiert, einem Ultraleicht-Fluggerät zu folgen, in dem ihre Ziehmütter sitzen.

Schratter: „Der Waldrapp ist im 17. Jahrhundert in Mitteleuropa ausgestorben. Nun soll er wieder heimisch werden. Dafür muss den Küken, die in Zoos und Zuchtstationen geschlüpft sind, die Route in ihr Überwintergebiet, ein Schutzgebiet in der Toskana, gezeigt werden. Den Weg zurück nach Österreich finden die Waldrappe dann bereits selbstständig.“

Vogel-Aufzucht Teil von Artenschutzprojekt

Dieses ehrgeizige Artenschutzprojekt wird vom Waldrappteam, einer Gruppe österreichischer Wissenschaftler, bereits seit 2002 durchgeführt. Der Tiergarten Schönbrunn unterstützt das Projekt von Anfang an. Mittlerweile ist es ein EU LIFE+Projekt, bei dem der Tiergarten einer von acht Projektpartnern ist. Und die Erfolge sprechen für sich: Es gibt in Österreich und Deutschland bereits wieder rund 30 freilebende Waldrappe, die vor Wintereinbruch in die Toskana fliegen und im Frühjahr zurückkehren. Ziel des Projekts ist es, bis 2019 eine Population mit rund 120 Vögeln im Freiland aufzubauen.

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