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Auftakt zu "Waves Vienna" mit Gang of Four

Das "Waves Vienna" wurde am Mittwoch im Wiener Flex mit Gang Of Four eröffnet.
Das "Waves Vienna" wurde am Mittwoch im Wiener Flex mit Gang Of Four eröffnet. ©Waves Vienna
Gelungener Auftakt des ersten Wiener Festivals "Waves Vienna" am Mittwochabend mit Gang Of Four im Flex.
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Die lauten Herrschaften aus Leeds gelten als Vorväter zahlreicher aktueller Indie-Größen wie Franz Ferdinand, Interpol oder den Arctic Monkeys. Wirklich berühmt wurde die Viererbande nie, was möglicherweise ein historischer Irrtum war. Weil mit ihren Nachfahren können sie locker mithalten, wie sie beim “Waves Vienna” bewiesen haben.

Gang of Four beim “Waves Vienna”

Wäre der Funk-Punk der Gang Of Four nicht gar so zornig, könnte man fast von einem Nostalgie-Trip sprechen. Denn die Band hat sich beim aktuellen Album “Content” offenbar daran erinnert, dass die alte Zeit in ihrem Fall tatsächlich ziemlich gut war. Der Erstling “Entertainment” aus dem Jahr 1978 gilt inzwischen als Klassiker. Ihm verdankt die Gang den Ruf, den Post-Punk mitbegründet zu haben. Und so wie der Urahn klingt auch das Neue: Sperrig, schlicht, eindringlich.

Dass die Briten in den stiltechnisch durchwachsenen 1980-er Jahren auch das Genre Plastik-Pop bereichert haben (“Hard”, 1983), sei verziehen. Auf eine Rückbesinnung an diese Wurzeln wurde dankenswerterweise verzichtet. Die Vergangenheit hat aber auch insofern Spuren hinterlassen, als von der Originalbesetzung nur mehr Sänger Jon King und Gitarrist Andy Gill übrig sind. Ohne sie ginge es wohl nicht: Die beiden Bandgründer gelten als die maßgeblichen kreativen Köpfe.

Gang of Four: Düsterer Auftritt beim “Waves Vienna”

Im Flex machten sie klar: Geht Musik mit Sozialkritik einher, dann ist das eine ernste Sache. Ihren “Waves Vienna”-Gig im Flex gestalteten sie entsprechend düster. Schwarzes Outfit, ernste Blicke, treibende Rhythmen – als extrem fröhliche Band wird man die Gang nicht Erinnerung behalten. Wobei die Rollen klar verteilt sind: Jon King schreit und zuckt, als wäre er von den Bühnentechnikern versehentlich ans Stromkabel angeschlossen worden. Sogar vor einem Purzelbaum schreckte der 56-Jährige nicht zurück.

Gang of Four spielten mit Klassikern auf

Zu hören waren Stücke aus dem aktuellen Album von Gang of Four und solche, die als Klassiker gelten dürfen. Im Umfeld der Songs aus der Frühzeit wie “Damaged Goods”, “I Love a Man in a Uniform” oder das monoton-geniale “Anthrax” machten die neuen Nummern (“A Fruitfly in the Beehive”, “You’ll Never Pay for the Farm”) keine schlechte Figur.

Angegraute Fans der erste Stunde waren im Flex beim “Waves Vienna” ebenso zu finden wie Menschen, die von den Anfängen der Gang Of Four nichts mitbekommen haben dürften, da sie damals vermutlich noch gar nicht geboren waren.

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