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Aufreger: Straßenbahnfahrer der Wiener Linien beschimpfte Mutter und Kind

Ein Straßenbahnfahrer der Linie 5 vergriff sich gegenüber einer Mutter mit Kind im Ton
Ein Straßenbahnfahrer der Linie 5 vergriff sich gegenüber einer Mutter mit Kind im Ton ©Wr.Linien/Helmer / Jonannes Zinner (Symbolbild)
Unangenehm fiel ein Straßenbahnfahrer der Linie 5 Mittwochfrüh auf: Er beschimpfte eine Mutter mit ihrem Kind, die im letzten Moment noch in die Bim steigen wollte, vor Zeugen wüst. Die Wiener Linien bedauern im Gespräch mit Vienna.at den Vorfall, der nicht ohne Konsequenzen bleibt.

Das ist bestimmt so gut wie jedem Wiener und jeder Wienerin schon einmal passiert – man möchte eine Bim noch erwischen, die bereits einige Zeit in der Station steht und hofft darauf, dass einen der Straßenbahnfahrer oder die -fahrerin noch einsteigen lässt. Manchmal hat man Pech und die Straßenbahn fährt einem vor der Nase weg – gelingt es aber, noch einzusteigen, ist man froh.

Straßenbahnfahrer attackierte Mutter mit Kind verbal

Nicht anders ging es Mittwochfrüh einer Mutter mit Kind bei der Station Lerchenfelder Straße – nur dass diese, als sie die Bim der Linie 5 gerade noch erwischte, vom Straßenbahnfahrer vor der versammelten Fahrgast-Belegschaft übel beschimpft wurde. Dies berichteten Zeugen, und die Wiener Linien bestätigten gegenüber Vienna.at den unangenehmen Vorfall, der für den Fahrer bereits Konsequenzen hat und noch ein weiteres Nachspiel haben soll.

Wie Wiener Linien-Sprecherin Anna Maria Reich uns auf Nachfrage mitteilte, gibt der Fahrer als Grund für seine Wut an, dass die Frau mit dem Kleinkind an der Hand noch bei Rot über den Schutzweg gelaufen sei, an die Tür der eben abfahrenden Straßenbahn geklopft und daran gerüttelt habe. Darüber sei der Fahrer nach seiner Aussage erbost gewesen – dabei seien ihm wohl die Schimpfworte herausgerutscht.

Unangemessene Wortwahl von Straßenbahnfahrer

Unbestätigten Medienberichten zufolge soll er Mutter und Kind mit Ausdrücken wie “Verbrecher” und “Gesindel” beschimpft haben. Reich spricht jedenfalls von einer “nicht angemessenen Wortwahl” des Fahrers. Die Reaktion des Fahrers, der nach Angaben der Wiener Linien-Sprecherin schon länger bei den Wiener Linien Dienst versehe, sei jedenfalls “nicht richtig” gewesen. Auch der Straßenbahnfahrer selbst gab später zu, sich im Ton vergriffen zu haben.

Danach nahm der Vorfall, der Reich zufolge “in jeder Hinsicht genauso abgelaufen ist, wie es nicht sein soll”, eine absurde Wendung, als sich plötzlich ein Fahrgast einmischte, der sich als Polizist bzw. Zivilkontrolleur ausgab und die Dienstnummer von dem Straßenbahnfahrer forderte, die dieser auch angab. Wie sich später herausstellte, war der Mann nicht, wer er vorgab zu sein.

Zeuge beschwerte sich bei den Wiener Linien

Die Frau und das Kind, das (ebenfalls unbestätigten Medienberichten zufolge) nach den wüsten Worten des Fahrers verängstigt gewesen sein und geweint haben soll, setzten ihre Fahrt mit der Straßenbahn Richtung Praterstern fort. Zur Beschwerde kam es später nicht durch die Mutter, sondern durch einen Zeugen des Vorfalls. Wie Reich betont, gingen die Wiener Linien natürlich in jedem Fall jeglicher Beschwerde nach und hätten den Fahrer daraufhin mit den schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Dieser bedauerte sein Fehlverhalten und die Schimpftiraden.

Für den Straßenbahnfahrer habe dies nun in erster Instanz die Konsequenz, dass er derzeit nicht fahren, sondern nur Innendienst versehen dürfe. Laut Reich werde man nach dem Vorfall seitens der Wiener Linien weiterhin untersuchen, ob der Mann bisher bereits negativ aufgefallen sei. Nachschulungen, eine Abmahnung und ein Gespräch mit seinem Vorgesetzten seien denkbare weitere Konsequenzen. Man wolle natürlich immer beide Seiten hören, habe aber von der Frau keine diesbezügliche Stellungnahme erhalten, da diese die Wiener Linien ja nicht selbst über den Vorfall in Kenntnis gesetzt hätte.

Reich gibt abschließend zu bedenken, dass bei den 4.000 Öffi-Fahrern der Wiener Linien, die tagtäglich 2,4 Millionen Fahrgäste transportieren würden, manche Situationen vorkommen könnten, die schwierig zu handhaben seien. Extremfälle wie diese seien aber die Ausnahme – und hätten in jedem Fall disziplinarische Konsequenzen für Straßenbahnfahrer und Co.
(DHE)

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