“Unsere Beobachtungsstellen haben heute um 01:30 (UTC) ein ungewöhnliches seismisches Ereignis in der Demokratischen Volksrepublik Nordkorea aufgefangen. Der Ort ist ähnlich dem Ereignis, das unser Systeme am 12. Februar 2013 registriert hat. Unsere unmittelbaren Einschätzungen bei der Lokalisierung zeigen, dass das Ereignis im Bereich des Atomtestgeländes Nordkoreas stattfand.”
Here’s our new resource page for today’s announced North Korean nuclear test https://t.co/xjdnSxKMIF pic.twitter.com/C5kdxuaggN
— CTBTO (@ctbto_alerts) 6. Januar 2016
Nordkorea führte Atomtest durch
Der 1996 von der UNO-Vollversammlung angenommene Umfassende Atomteststopp-Vertrag (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty/CTBT) verbietet jegliche Nuklearversuche, bei denen es zu einer Explosion kommt, egal ob auf der Erde oder im Weltall. Er kann jedoch erst in Kraft treten, wenn 44 Staaten, die vor zehn Jahren formell an der Abrüstungskonferenz teilgenommen haben und über nukleare Kapazitäten – sei es Kernkraftwerke oder Forschungsreaktoren – verfügen, ratifiziert haben.
#CTBT International Monitoring System detected an unusual seismic event 6 JAN 2016 01:30:00 LAT=41.27 LON=129.10 https://t.co/P6O9kq7ZTR — Lassina Zerbo (@SinaZerbo) 6. Januar 2016
Acht davon, darunter mehrere Atommächte, sind säumig. Das sind: China, Nordkorea, die USA, der Iran, Indien, Pakistan und Israel sowie Ägypten. Der CTBT soll zur nuklearen Abrüstung beitragen und die Weiterverbreitung von Kernwaffen unterbinden. Erst bei Inkrafttreten des Vertrages wird die Vorbereitende Kommission eine vollwertige UNO-Organisation.
Die CTBTO PrepCom hat Hunderte 321 Überwachungsstationen sowie Speziallabors weltweit, die Erschütterungen auf dem Land, im Wasser und in der Luft registrieren, lokalisieren und an die Zentrale in Wienweiterleiten, wo sie weiter ausgewertet werden. Zum Einsatz kommen seismische, hydro-akustische und Infrarot-Methoden. Auch radioaktive Rückstände können Einrichtungen der CTBTO aufspüren.
Analyse des Atomtests in Wien
Sowohl die CTBTO PrepCom als auch die zum CTBTO-Programm beitragende österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wollen weitere Analysen ihrer gemessenen Daten durchführen. Die ZAMG teilte in einer Aussendung mit: “Das Epizentrum liegt in der Nähe von Punggye-ri Testsite in Nordkorea, und stimmt damit gut mit den Orten der vergangenen Tests von 2006, 2009 und 2013 überein. (…) Die Charakteristik des Signals lässt auf eine Explosion schließen. Ob die Ursache der Explosion nuklearer Natur ist, kann erst nach weiteren Analysen gesagt werden.”
(Red./APA)