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Atominstitut kontrollierte Luft und Regen in Wien

Laut Atominstitut war der Regen in Wien unbedenklich.
Laut Atominstitut war der Regen in Wien unbedenklich. ©APA
Das Atominstitut der TU Wien hat Luft und Regen in Wien auf radioaktive Teilchen aus dem havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima untersucht. Nun liegt das Ergebnis vor.

Das Atominstitut der Technischen Universität (TU) Wien hat in den vergangenen Tagen Luft und Regen in der Bundeshauptstadt auf radioaktive Teilchen aus dem havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima untersucht. Die gemessenen Werte weisen auf keinerlei Gesundheitsbedrohung hin, teilte die TU am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Die Strahlung der Teilchen aus Fukushima sei deutlich geringer als die natürlich auftretende Strahlung, die in jeder Luft- oder Wasserprobe zu finden sei. “Eine Gefährdung Österreichs durch die aus den Messungen abzuleitende Strahlenbelastung ist auszuschließen”, betonte Georg Steinhauser vom Atominstitut, der die Studie gemeinsam mit seinem Kollegen Dieter Hainz durchgeführt hat.

Atominstitut filterte Regen

Für die Untersuchungen wurden am Standort des Atominstituts im Wiener Prater große Mengen Luft durch einen Filter gesogen. Außerdem wurde Regenwasser gesammelt und analysiert. In den so gezogenen Proben wurde das radioaktive Isotop Jod-131 (Halbwertszeit: 8 Tage) gefunden, andere radioaktive Substanzen konnten nicht zuverlässig nachgewiesen werden. Auch eine mögliche Cäsium-Belastung lag unter der Nachweisgrenze, Steinhauser vermutet, dass bei einem längeren Messzeitraum auch Spuren von Cäsium feststellbar seien.

Die gemessenen Aktivitätskonzentrationen liegen an der Grenze der Nachweisbarkeit. Konkret lag die Belastung in der Luft am 23. März bei 0,08 Milli-Becquerel pro Kubikmeter (mBq/m3), am 24. März bei 0,45 mBq/m3 und zwischen 25. und 27. März bei einem Mittel von 0,13 mBq/m3. Im Regenwasser, das zwischen 27. und 28. März gesammelt wurde, wurden 0,29 Bq pro Liter Jod-131 registriert. “Aufgrund dieser geringen Aktivitätskonzentrationen der gemessenen Radionuklide besteht für Österreichs Bevölkerung, Flora und Fauna keine Gefährdung”, so  die Wissenschaftler vom Atominstitut.

Atominstitut: Vergleich zu Tschernobyl

Der bisherige Spitzenwert in der Wiener Luft von 0,45 mBq/m3 bedeutet laut Atominstitut etwa einen halben Zerfall pro 1.000 Atome pro Sekunde. Zum Vergleich: Die natürliche Aktivität eines Menschen beträgt 10.000 Becquerel, d.h. im menschlichen Körper finden pro Sekunde etwa 10.000 Kernzerfälle durch natürliche radioaktive Stoffe statt. Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl lag die Kontamination des Wiener Erdbodens mit Cäsium-137 bei 20.000 Bq pro Quadratmeter, also bedeutend höher.

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