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Arbeitslosigkeit in Wien erneut um 10,8 Prozent angestiegen

Arbeitslosigkeit stieg im Mai um 6,9 Prozent
Arbeitslosigkeit stieg im Mai um 6,9 Prozent ©APA (Sujet)
Auf dem Arbeitsmarkt in Wien ist keine Entspannung in Sicht: Im Mai stieg die Zahl der als arbeitslos vorgemerkten Personen im Jahresvergleich um 23,9 Prozent auf 120.234. Allerdings befanden sich um 27,1 Prozent weniger Menschen in Schulungen.

In Summe sind damit um 10,8 Prozent mehr Menschen in der Bundeshauptstadt auf Jobsuche, wie das AMS Wien am Montag mitteilte. Besonders Ältere sind betroffen.

Anstieg bei den Arbeitslosen

In der Gruppe der Über-50-Jährigen stieg die Arbeitslosigkeit um 25,1 Prozent. Ein bisschen besser sieht es am unteren Ende der Alterstabelle aus: Die Zahl der unter-25-jährigen Arbeitslosen kletterte um 11,4 Prozent nach oben. Besonders betroffen waren im Mai die Warenproduktion (plus 17,4 Prozent), der Einzelhandel (plus 19,5 Prozent), Hotellerie und Gastronomie (plus 20,8 Prozent) sowie der Bau (plus 22,2 Prozent).

Allerdings gab es im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,6 Prozent mehr offene Stellen, die dem AMS im Lauf des Monats von Unternehmen gemeldet wurden. Da jedoch auch um 7,4 Prozent mehr offene Stellen erfolgreich besetzt werden konnten, bedeutete das am Ende des Monats insgesamt um 4 Prozent weniger zu besetzende Jobs als noch im Mai 2014.

Fast 400.000 ohne Job

Fast 400.000 Menschen waren in Österreich von Arbeitslosigkeit betroffen. Die nationale Arbeitslosenquote stieg um 0,9 Punkte auf 8,6 Prozent. AMS-Vorstand Johannes Kopf rechnet für heuer und nächstes Jahr nicht mit einer Entwarnung am Arbeitsmarkt. Per Ende Mai waren 330.326 Arbeitslose beim AMS gemeldet, weiters besuchten 65.192 Personen ohne Job eine Schulung des AMS.

Während die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen um 39.434 Personen (+13,6 Prozent) stieg, ging die Zahl der Schulungsteilnehmer um 14.059 Personen (-17,7 Prozent) zurück. Insgesamt belief sich die Zahl der Arbeitslosen (vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmer) per Ende Mai auf exakt 395.518 Personen, teilte das AMS am Montag mit.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle: Während die Zuwachsraten in Westösterreich eher gering sind, sind sie in Ostösterreich durchgehend zweistellig. Die Arbeiterkammer drängt auf eine arbeitsmarktpolitische Offensive, die Industriellenvereinigung will den Standort für Betriebe attraktiver machen. Der ÖGB pocht auf ein Bonus-Malus-Modell für Ältere, die Wirtschaftskammer warnt vor neuen Belastungen für Betriebe.

(APA)

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