Wien verzeichnet traditionell höhere Arbeitslosigkeit als Restösterreich aufgrund des Zuzugs von Arbeitskräften aus den Bundesländern sowie neuen EU-Mitgliedsstaaten
Positive Bilanz im Westen, Negative im Osten
Positiv stellten sich Vorarlberg (-0,8 Prozent), Tirol (-6,9 Prozent), Kärnten (-1,1 Prozent) und Salzburg (-2,5 Prozent) dar, wo überall weniger Arbeitslose als im Vorjahr gemeldet wurden. Mehr Arbeitslose wurden hingegen im Burgenland (+1,6 Prozent), in Nieder- und Oberösterreich (je plus 1,9 Prozent), in der Steiermark (+1,1 Prozent) und vor allem in Wien verzeichnet. Mit 2 Prozent mehr Arbeitslosen und 16,6 Prozent mehr Schulungsteilnehmern war die Bundeshauptstadt Schlusslicht der Bundesländerstatistik. Von den österreichweit 353.874 gemeldeten Arbeitslosen waren 124.802 in Wien (ein Anteil von 35 Prozent), von den insgesamt 70.823 Schulungsteilnehmern waren 29.063 in Wien (ein Anteil von 41 Prozent).
Mehr offene Stellen am Arbeitsmarkt
Bei den gemeldeten offenen Stellen gab es in allen neun Bundesländern Zuwächse, die bis auf Vorarlberg überall im zweistelligen Prozentbereich ausfielen. Besonders stark stach Oberösterreich hervor, wo 11.671 offene Stellen verzeichnet wurden, ein Plus zum Vorjahresmonat von 72 Prozent. Auch der steirische Arbeitsmarkt zeigte sich dynamisch, hier waren um 60 Prozent mehr offene Stellen gemeldet. Das Sozialministerium sieht in den Daten “Zeichen für eine allmähliche Erholung der österreichischen Wirtschaft. Die Entwicklung scheint damit besser zu laufen, als dies die Forschungsinstitute im Zuge ihrer Frühjahrsprognosen noch eingeschätzt haben”, heißt es in einer Aussendung des Ministeriums. Der Anstieg bei der Ausländerarbeitslosigkeit sei im Wesentlichen auf die steigende Zahl von schutzberechtigten Personen zurückzuführen. Aktuell sind 23.482 arbeitslos oder in Schulungen des Arbeitsmarktservice.
AMS-Vorstand Johannes Kopf erkennt eine Verbesserung der Konjunktur trotz der aktuellen Arbeitslosenzahlen, was sich besonders bei der Baubranche zeige. Zudem sind die Rückgänge bei der Inländer- als auch Jugendarbeitslosigkeit positiv zu vermerken, wenngleich die momentane Lage am Arbeitsmarkt dennoch Besorgnis hervorrufen sollte.
(APA/Red.)