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AK-Präsident Kaske leitet Rückzug ein

Kaske vor seinem Abgang
Kaske vor seinem Abgang ©APA (Archiv)
Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske zieht sich mit Ende April in den Ruhestand zurück. Ausschlaggebend seien ausschließlich private Gründe, erklärte der AK-Chef Dienstagmittag unter Verweis auf eine Erkrankung seiner Frau.

Dass er erst im Frühling das Amt übergibt, begründete Kaske mit dem Wunsch nach einer geordneten Vorgangsweise. Es sei sein Credo gewesen, das Land sozialer und gerechter zu machen, betonte Kaske. Seine Politik sei getragen gewesen von Respekt gegenüber den Arbeitnehmern aber auch den Arbeitgebern. Seinen Amtsstil beschrieb er derart, dass er nie einer gewesen sei, der nur einen Bürojob gemacht habe sondern einer, der versucht habe, direkt bei den Arbeitnehmern zu sein.

Nicht alles sei gelungen, aber etliche eigene Erfolge fielen Kaske schon ein. Erwähnt wurden etwa die Einführung der Fünf-Tage-Woche in der Gastronomie, die große Steuerreform im Vorjahr oder aber, dass es gelungen sei, die vom damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser geplante Besteuerung des Trinkgeldes abzuwenden.

AK sieht sich für Schwarz-Blau gewappnet

Dass eine Neuauflage von Schwarz-Blau die Zeiten für die Arbeiterkammer härter machen könnte, ist Kaske klar – und er stellte gleich fest, dass man sich gewappnet habe: “Wer an den Grundpfeilern der Zweiten Republik rüttelt, wird unseren Gegenwind auch in Zukunft spüren.” Und: “Sie werden in den nächsten Monaten stark mit mir rechnen müssen.” Er werde jeden Tag kämpfen wie ein Löwe.

Was den Zeitpunkt seines Rücktritts angeht, meinte Kaske, dass es nie den richtigen Moment gebe. Entweder es werde gefragt, wieso man schon aufhöre oder man sage, wann geht er denn endlich. Sein Entschluss, nach 48 Berufsjahren ins Privatleben zu wechseln, habe ausschließlich private Gründe: “Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die haben mit dem beruflichen Leben nichts zu tun.”

Noch nicht geklärt ist, wer neuer AK-Präsident wird. FSG-Chef Wolfgang Katzian sei nun beauftragt, Gespräche zu führen und entsprechende Weichenstellungen zu treffen. Kaske geht davon aus, dass bis Ende März feststehen wird, wer nach ihm die Arbeiterkammer anführen wird.

Noch kein Wunschnachfolger

Einen Wunschnachfolger nannte Kaske nicht. Allerdings hatte er ein Anforderungsprofil parat. Es brauche eine Person, die mit ruhiger Hand Interessenspolitik für die Arbeitnehmer mache.

Ob Ende April wirklich ein gänzlicher Rückzug ins Private erfolgt, ist allerdings noch nicht ganz fix. Gemutmaßt wurde etwa zuletzt, dass Kaske eine führende Aufgabe im Pensionistenverband übernehmen könnte. Darauf angesprochen, sagte der scheidende AK-Präsident, spekulieren, ob er eine ehrenamtliche Aufgabe ausfüllen werde, sollten lieber andere.

(APA)

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